Wegen des Leitungsschaden muss das komplette Berufsschulzentrum den Betrieb einstellen. Eine Fachfirma tauscht das kaputte Stück der Ringleitung aus. Foto: Otto

Bei Außenarbeiten Leck in Hauptwasserleitung gerissen. 1500 Schüler heimgeschickt.

Rottweil - Mehr als 1500 Schüler im Berufsschulzentrum Rottweil mussten am Dienstag zur Mittagszeit nach Hause geschickt werden: Ein Bagger hatte bei Arbeiten im Außenbereich die Hauptwasserleitung zerstört. Der gesamte Gebäudekomplex war ohne Wasser - und der Schulbetrieb damit nicht mehr möglich.

Gegen halbzehn Uhr erwischte ein Bagger ausgerechnet die große Ringleitung, die um das ganze Berufsschulzentrum mit der Erich-Hauser-Gewerbeschule und der Nell-Breuning-Schule herum verläuft. Aufgrund des enormen Lecks musste die Energieversorgung Rottweil (ENRW) letztlich das Wasser abschalten. Nicht nur die Sanitäranlagen aller Schulen, auch die Feuerlöscheinrichtungen waren damit trockengelegt.

"Als klar wurde, dass es sich um einen größeren Schaden handelt und die Reparatur länger dauert, haben wir uns in Absprache mit dem Schulträger darauf verständigt, den Betrieb einzustellen und alle Schüler nach der sechsten Stunde nach Hause zu schicken", informiert Stefan Steinert, Leiter der Erich-Hauser-Gewerbeschule.

Schulbetrieb aus Gründen des Hygieneschutzes unterbrochen

Wenn mehr als 1500 Schüler weder die Toiletten nutzen, noch sich die Hände waschen können, könne der Schulbetrieb – verständlicherweise – aus Gründen des Hygieneschutzes nicht weitergehen. Der vorzeitige Schulschluss sei reibungslos vonstatten gegangen, etwas Unruhe habe es nur da gegeben, wo noch Klassenarbeiten anstanden. Man gehe davon aus, dass der Unterricht am Mittwoch wieder wie gewohnt stattfinden kann.

Die zu Hilfe gerufene Fachfirma Kopf aus Sulz-Bergfelden begann umgehend mit der Reparatur, die ENRW unterstützte die Maßnahme mit Material. Am Nachmittag schwebte das schadhafte Leitungsstück an einer Baggerschaufel aus der wassergefüllten Grube, mit einem Ersatzstück schlossen die Arbeiter die Ringleitung wieder.

Allerdings dauern die "Nachwehen" noch einige Zeit an, hieß es vor Ort. Die Leitungen müssten noch über Tage gespült werden, die Wassernutzung sei aber "eingeschränkt" wieder möglich.

Derzeit werden am Berufsschulzentrum – das für insgesamt 13 Millionen Euro saniert wird – die Außenanlagen gerichtet. Der Bagger habe im Auftrag eines Landschaftsgärtners gebuddelt und dabei die Leitung erwischt, so die Informationen der ENRW.

Nicht für alle Schüler bedeutete der Wasserleitungsschaden übrigens zwangläufig einen freien Nachmittag. Wie es von Schulleitungssseite hieß, müssen Berufsschüler – je nach Regelung mit ihrem Arbeitgeber – statt dem Schulbesuch am Nachmittag zur Arbeit erscheinen. Ansonsten hätte sich der Reparatureinsatz im Schulhof auch gut für handwerklichen Anschauungsunterricht nutzen lassen.