Die Planung zur Ortsumfahrung Neukirch könnte in sieben Jahren beginnen. Eine sichere Überquerung der B 27 ist nur bei der Ampelanlage möglich. Foto: Schmidt

Umfahrung frühestens 2025. Weitere Maßnahmen abwägen. Tempo 30 nicht erwünscht.

Rottweil-Neukirch - Eine mögliche Ortsumfahrung um Neukirch ist frühestens für das Jahr 2025 geplant. Die Maßnahme wurde vom Verkehrsministerium bewertet.

Nun gibt es also ein Termin. Zwar keinen festgezurrten, aber zumindest einen anvisierten. Und das, obwohl es um die geplante Bürgerinitiative ruhig geworden war.

Die Ortsumfahrung Neukirch war in den "vordringlicher Bedarf" eingestuft. Alle Maßnahmen des vordringlichen Bedarfs wurden vom Verkehrsministerium eingehend bewertet, erläuterte Lothar Huber, Fachbereichsleiter der Stadt. Mitte März wurde die Priorisierung des Bundesverkehrswegeplanes vorgestellt. Zwei Gruppen hätten sich herauskristallisiert. Projekte, die sofort in die Planung gehen, und Maßnahmen, bei denen das Land ab 2025 in die Planung einsteigt. Neukirch gehört zur zweiten Gruppe. Stehe dort allerdings auf Platz eins, ergänzte Ortsvorsteher Kendy Scharein. Täglich fahren 9000 Fahrzeuge durch Neukirch, hieß es im vergangenen Jahr. Allerdings wurde diese Zahl nicht gemessen, sondern aus dem Jahr 2013 hochgerechnet.

Schallschutz gegen Lärm

Fakt ist: Die Bundesstraße  27 läuft mitten durch Neukirch, und die sichere Überquerung ist nur an einer Ampelanlage möglich. Entlang der Ortsdurchfahrt leben etwa 50 Neukircher Bürger. Nach deren Beobachtung nimmt die Belastung immer weiter zu. Um das Wohnen an der B 27 erträglich zu machen, behalfen sich mehrere Anlieger mit Schallschutzfenster gegen die Lärmbelästigung. Zudem befinden sich an den Ortsausgängen stationäre Radaranlagen.

Neukirch wünscht sich dringend eine Entlastung, sagt Scharein. Aber nicht um jeden Preis. Die Ortsumfahrung sei das Ziel, aber bis dahin sollten die Entlastungsmaßnahmen gründlich abgewogen werden. Eine 30er Zone etwa, sei in Neukirch immer noch nicht erwünscht. Der Verkehr könnte sich dadurch stauen und nicht die gewünschte Lärmminderung ergeben, sei die vorherrschende Meinung unter den Bürgern.

Im Lärmaktionsplan würden geeignete Maßnahmen untersucht, reagierte darauf Lothar Huber. Aus seiner Sicht stelle eine nächtliche Geschwindigkeitsreduzierung eine mögliche Maßnahme dar. Scharein stimmt dem zu, betont aber, dass dann auch Kontrollen stattfinden müssten. Über die weitere Vorgehensweise wird der Gemeinderat am 16. Mai beraten.