Fast nicht aufzuhalten: Manche Verkehrsteilnehmer lassen sich trotz vieler Durchfahrtsverbotsschilder erst kurz vor der eigentlichen Baustelle stoppen. Foto: Scheidel

Zwischen Hardthaus und Rottweil-Neukirch seit drei Wochen Hochbetrieb. 15 Mann und fünf Bagger.

Rottweil - Gut voran geht es auf der B27-Großbaustelle zwischen Hardthaus und Rottweil-Neukirch. "Im Schatten" dieser Straßensanierungsmaßnahme wird ab dem 20. Juni auch die Ertüchtigung des Bundesstraßenstücks zwischen Neukirch und Schömberg erfolgen.

Wenn dann Anfang September die Verbindung Schömberg – Rottweil planmäßig wieder freigegeben werden sollte, ist vor allem der vierspurige Bereich der Neukircher Steige (1,7 Kilometer) aufwendig neu gestaltet worden.

Der Baustellenbetrieb für die auf einer Länge von 3,42 Kilometern abzuwickelnde und etwa 3,5 Millionen Euro kostende Maßnahme läuft auch abseits der eigentlichen Straße auf Hochtouren. Am Steilgelände der Steige in Richtung Neukirch werden Entwässerungsmulden hergestellt, um weitere Erosionen im Waldgelände zu verhindern und den unten liegenden Waldweg zu schützen.

Maßnahme kommt Naturschutz zugute

Neben der eigentlichen, mit einem tiefschürfenden Neuaufbau verbundenen Straßenertüchtigung sind Entwässerung sowie Schutz- und Leiteinrichtungen weitere Stichworte, zu denen ein großer Erneuerungs- und Verbesserungsaufwand notwendig sind. Viele Kanalleitungen und Straßenablaufschächte sind schadhaft und werden jetzt in einer Systematik auf Vordermann gebracht, die Reparaturen künftig leichter möglich machen.

Gleiches gilt für die Schutz- und Leiteinrichtungen. Ein neues Fahrzeug-Rückhaltesystem im Mittelstreifen aus Betonschutzfertigteilen soll dabei eine höhere Sicherheit gewährleisten.

Vollsperrung für alle Beteiligten vorteilhaft

Dass dieser Straßenbau am besten im Rahmen einer Vollsperrung zu bewältigen ist, wurde beim Ortstermin am Montag eindrücklich vor Augen geführt. Dies gilt nicht nur aus sicherheitstechnischen Gründen, auf die Straßenbauamtsleiter Martin Osieja besonders hinweist.

Auch wirtschaftliche Gesichtspunkte (der Baustellenbetrieb würde sonst laut der Experten mindestens drei Mal so lange dauern) sprechen deutlich für die bisher auf vier Monate festgelegte Maßnahme. Nach dem bisher zügigen Verlauf spricht im Moment auch nichts gegen die Einhaltung dieses Zeitplans. Auch den Autofahrern dürfte eine solch konsequente Verfahrensweise letztlich mehr zupass kommen, als eine durch eine halbseitige Sperrung bewirkte langmonatige Verkehrsquälerei.

Autofahrer müssen sich auf der B 27 auch zwischen den Ausfahrten Balingen-Nord und Bisingen-Steinhofen, dem Anschluss zur B463 in Richtung Haigerloch und Autobahn, auf Umleitungen und Behinderungen einrichten.

Das Regierungspräsidium Tübingen lässt dort auf einer Länge von rund 3,7 Kilometern die schadhafte Fahrbahndecke in beiden Fahrtrichtungen sowie die Auf- und Abfahrten an den Anschlussstellen Engstlatt und Balingen-Nord sanieren.

Die Arbeiten beginnen am Dienstag, 29. Mai, und dauern voraussichtlich bis August. Die Kosten belaufen sich auf rund 3,85 Millionen Euro.