Das Gastspiel in Rottenburg absolviert die Mysterienspielgruppe in der St.-Moriz-Kirche. Foto: Walter Möck Foto: Schwarzwälder Bote

Albertus-Magnus-Gymnasium: Mysterienspielgruppe auf Gastspiel- und Studienreise in Schwaben

Mit ihrem Gastspiel in Heidenheim hat die Rottweiler Albertus-Magnus-Mysterienspielgruppe eine Studienfahrt passend zum Inhalt des Mysterienspiels, das um die Zeit 1500 kreist, zur Kunst der Spätgotik und Renaissance in Augsburg, Ulm und Blaubeuren verbunden.

Rottweil. Die Aufführung des Mysterienspiels "Sehnsucht nach Erneuerung – Suche nach Wahrheit und Frieden um 1500 und heute" hat in der Marienkirche in Heidenheim großen Anklang gefunden. Pastoralreferentin Lydia Hageloch von der dortigen Seelsorgeeinheit dankte der Rottweiler Mysterienspielgruppe, in der sie selbst viele Jahre Mitwirkende gewesen ist. Die Gruppe mit Jugendlichen des Albertus-Magnus-, des Leibniz-, des Droste-Hülshoff-Gymnasiums und der Realschule Rottweil ließ dabei die Zeit um 1500 in Worten, Kostümen und Musik lebendig werden. Die Orgel spielte Fabio Merz.

Eine Überraschung gab es zuvor. Im Naturtheater stand ein reichhaltiges Buffet bereit. Zugleich konnten die Probenarbeiten zum Stück "Herr der Diebe" nach Cornelia Funke verfolgt werden.

Die Anreise hatte tags zuvor nach Augsburg geführt, das wesentlich geprägt ist von der Zeitenwende um 1500. So begann der Stadtrundgang mit dem Besuch der "Fuggerei", 1521 gestiftet und erste Sozialsiedlung der Welt. Das Rathaus mit dem "Goldenen Saal" gilt als eines der frühesten und bedeutendsten Beispiele von Renaissance-Architektur nördlich der Alpen. In der ehemaligen Klosterkirche St. Anna gilt die kunstvolle Fugger-Grabkapelle von 1509 als erster Sakralraum der Renaissance in Deutschland. Als Oase der Stille wirkt die Moritzkirche, 1944 fast vollständig zerstört, durch die Neugestaltung von 2013. Der weitere Weg führte vorbei am Fugger-Palast, wo sich Luther 1518 weigerte, seine Thesen zu widerrufen, zur Kirche St. Ulrich und Afra. Die Gelegenheit zum Besuch des Abendgottesdienstes wurde von vielen wahrgenommen. Ein gemeinsames Essen beschloss den Abend. Tags darauf folgte die Besichtigung des Domes und das eigene Erkunden der Stadt. Dann ging die Fahrt weiter nach Heidenheim zur Aufführung des Mysterienspiels.

Am folgenden Tag besichtigte die Gruppe die Stadt Ulm, bevor es über die Schwäbische Alb nach Blaubeuren ging. Nach der Besichtigung von Kreuzgang und Kirche rundete ein Spaziergang zum Blautopf den Besuch ab. Die Albertus-Magnus-Mysterienspielgruppe kehrte glücklich über das gut gelungene Gastspiel und bereichert von Kunst aus der Zeit um 1500 nach Rottweil zurück.

Inzwischen war die Gruppe auch in Rottenburg zu einem Stadtrundgang. Aufgeführt wurde das Stück in der St.-Moriz-Kirche. Unter den zahlreichen Zuschauern waren auch der emeritierte Weihbischof Johannes Kreidler, Generalvikar Clemens Stroppel und weitere Mitglieder des bischöflichen Ordinariats. Nach der Aufführung gab es viel Lob von Besuchern und anregende Gespräche mit den Mitwirkenden. Begleitet wurde die Reise von der Leiterin der Gruppe, Veronika Heckmann-Hageloch, sowie von Dorothea Schöne, Eberhard Hageloch und Eltern.