Alle Notrufe im Kreis gehen in der integrierten Rettungsleitstelle ein, von wo aus alles weitere koordiniert wird. Foto: Schütz

Die integrierte Rettungsleitstelle kümmert sich rund um die Uhr um verschiedene Aufgaben.

Rottweil - Jeder kennt sie: weißrote Autos, die mit Martinshorn und Blaulicht durch die Rottweiler Straßen jagen. Bei ihnen handelt es sich um den Notfalldienst der integrierten Rettungsleitstelle des Deutschen Roten Kreuzes und der Feuerwehr – kaum eine Minute vergeht nach Erfassen eines Hilfeanrufs, bis die Fahrzeuge losfahren.

Notrufe sind allerdings nicht die einzigen Telefonate, die tagtäglich in der Zentrale eingehen. Auch um Krankentransporte kümmert man sich hier, um die kassenärztliche Vermittlung, Hausnotrufe älterer, alleinlebender Menschen oder man berät auch mal Leute, deren Haustier sich verletzt hat und die nicht wissen, wohin.

Entgegengenommen werden sie alle von erfahrenen, geschulten Rettungsassistenten, die zunächst die relevanten Informationen über den Notfall oder die Situation abfragen – manchmal müssten sich die Disponenten schon durchangeln, wenn ein Anrufer besonders verwirrt oder überfordert sei, erklärt Holger Pfeifle, Leiter der Rettungsleitstelle. Daher sei eine gute Ausbildung der Disponenten auch sehr wichtig. Auch Sprachbarrieren gäbe es manchmal. Im Zweifelsfall hat die Leitstelle, sofern von einer Hausnummer angerufen wird, allerdings die Adresse des Anrufers: Nummern können hier nicht unterdrückt werden. Kreisgeschäftsführer Gerd Gienger ist vor allem wichtig, dass sich die Bürger nicht scheuen, den Notruf zu wählen. "Lieber einmal zu viel anrufen, als zu wenig", meint er. "Man kann mit einem Anruf nichts falsch machen."

Peter Heider, Leiter des Rettungsdienstes, fügt hinzu: "Niemand muss Angst haben, den Einsatz bezahlen zu müssen, falls die Rotkreuzler finden, er sei so nicht nötig gewesen, beispielsweise wenn ein Kind vom Fahrrad gefallen ist und sich herausstellt, es hat nur einen Kratzer. Auf den Bürger kommt nichts zu, wenn er anruft." Genau wie das Wählen der Notrufnummer 112 ist der Rettungseinsatz für die Leute nämlich mit keinerlei Kosten verbunden.

Und das, obwohl bei einem Anruf neben Rottweil gleich vier weitere Rettungswachen – in Oberndorf, Schiltach, Schramberg und Sulz – alarmiert werden. Darüber hinaus ist die Integrierte Rettungsleitstelle Rottweil mit der in Villingen vernetzt: Sollte der Anruf in Rottweil nicht entgegengenommen werden können, wird er automatisch nach Villingen weitergeleitet, von wo aus wiederum auch Rottweiler Fahrzeuge alarmiert werden können – und anders herum.

Dramatische Situationen gehören in der Rettungsleitstelle zum täglichen Leben. Umso erfreulicher seien die schönen Momente, wenn sich jemand für die Hilfeleistung des DRK bedanke beispielsweise. Oder auch Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass diese Fasnet dank Maßnahmen der Polizei ruhiger verlief – die Einsätze hätten sich zur fünften Jahreszeit nicht gehäuft.