Mehr als 200 Tiere wurden in zwei Rottweiler Haushalten beschlagnahmt und zum Großteil "in erbärmlichem Zustand" aufgefunden. Foto: Cools

Tierschützer blicken auf ein bewegendes Jahr zurück. Arbeiten für Katzenhaus beginnen im Juni. Mit Video

Rottweil - Das Engagement im Tierschutzverein Rottweil ist ungebrochen. Mit ihm wachsen die Aufgaben. Die Suche nach Helfern und Mitgliedern bleibt ein dringliches Thema.

Während das große Ziel, einen Mitgliederstand von 1000 zu erreichen, immer noch nicht geglückt ist, sind die Bemühungen des Tierschutzvereins Rottweil, Tieren in Not zu helfen, ungebrochen groß. Im Tierheim werden im Durchschnitt 40 Katzen gepflegt, informierte der Vorsitzende, Günther Hermus. "Wir hatten auch schon 60 im Haus". Um artgerechte Haltung zu gewährleisten, musste schon über einen Aufnahmestopp nachgedacht werden – für die Tierschützer freilich eine untragbare Konsequenz.

Eine Lösung musste her. Im Juni beginnen die Bauarbeiten für ein neues 200 Quadratmeter großes Katzenhaus beim Tierschutzheim am Eckhof. Bei Gesamtkosten von 412.000 Euro greifen die Kommunen Rottweil, Zimmern, Bösingen, Dunningen, Deißlingen, Dietingen, Wellendigen und Villingendorf mit 112.000 Euro und das Land mit 150.000 Euro unter die Arme. Der Rest werde aus Erbschaften, Spenden und einer Rückzahlung aus dem Hundehaus beglichen, so Hermus.

Um der Katzenpopulation Herr zu werden, geht der Tierschutzverein aber noch andere Wege. Seit dem vergangenen Jahr kümmert sich der Verein intensiv um die Katzen-Kastration. Vor allem wildlebende Katzen vermehrten sich unheimlich, berichtete Mandy Zumbroich, die das Tierheim seit Februar leitet. Nicht selten seien sie krank, verwahrlost und unterernährt. "Dieses Elend soll aufhören". Die Kosten für die Kastration trägt der Tierschutzverein und die Zweiggruppe "Letzgus-Schwarz". Insgesamt belaufe sich der Betrag auf 60.000 Euro. Die rührigsten Helfer, Sigrid Steinbach und Marja Gutmann, wurden von Hermus geehrt. Ebenso wie Annemarie Hauschel, die die Vor- und Nacharbeit bei der Tiervermittlung leistet. Jährlich sei sie ein paar 1000 Kilometer auf eigene Kosten unterwegs.

"Hochachtung" vor der Leistung der Mitglieder zeigte Gustav Kammerer, der die Entlastung übernahm. Er sprach die Hoffnung aus, dass die Arbeit auch weiterhin Anerkennung finde.

Dass sie nicht immer leicht ist, brachte Mandy Zumbroich zum Ausdruck. Im vergangenen Jahr zogen 320 Tiere ein und 286 Tiere aus, berichtete sie. Darunter gab es viele berührende Schicksale, etwa das der 206 Tiere, die in zwei Rottweiler Haushalten beschlagnahmt und zum Großteil "in erbärmlichem Zustand" aufgefunden wurden. "Ein Tierheim in kurzer Zeit in eine Quarantänestation umzustrukturieren, brachte uns fast an die Grenzen", sagte sie. Gemeistert wurde die Herausforderung dennoch: "All diese Tiere konnten schnell vermittelt werden".

Auch die personellen Wechsel zehrten Kräfte, aber das Team habe großartige Arbeit geleistet, bedankte sie sich. Sie hoffe auf weitere Mitglieder und Helfer wie Annegret Geiger und Michael Seiler, die sich neu in den Ausschuss wählen ließen.

Nach dem Fall von "Animal Hoarding" haben wir den Tierschutzverein Oberndorf besucht: