Eine ganz entscheidende Rolle nimmt "Siegringer" Bernd King (oben) beim Oberligisten AB Aichhalden ein Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenVize-Meister der Oberliga Württemberg will wieder vorn mitmischen / Drei Heimkehrer verstärken ABA

Von Jürgen Schleeh

Auch beim Vize-Meister der Oberliga Württemberg fiebert man dem Start in die neue Saison entgegen. Der AB Aichhalden eröffnet mit zwei Heimkämpfen die Punktehatz. Das Trainer-Duo Lorenz Kopp und Uwe Schullian sorgt bereits seit Juni dafür, dass die ABA-Ringer in bester Verfassung auflaufen werden.

Aus dem bisherigen Trainer-Trio ist ein Duo geworden, da Daniel Hofer aus beruflichen Gründen kürzer treten muss. "Wir wollen natürlich so weit wie möglich vorne mitringen", so die grobe Zielsetzung von Lorenz Kopp. "Ich denke, mit dem Abstieg sollten wir nichts zu tun haben." Auch nach der Einschätzung der ABA-Trainer und Verantwortlichen ist die Oberliga 2014 noch stärker geworden.

"Alle Mannschaften haben sich noch weiter verstärkt", so Kopp. Zudem die Umstellung der Gewichtsklassen. Da müsse erst mal abgewartet werden, wie die Gegner auflaufen werden. Nicht ganz glücklich ist man in Aichhalden mit der Einschätzung von Ligaobmann Manuel Senn, der den Vize-Meister von 2013 als "Meisterschaftsfavoriten Nummer 1" in seiner jährlichen Bewertung eingestuft hat. "Die werden uns alle jagen", befürchtet Lorenz Kopp und weiß: "Die Liga wird kein Selbstläufer".

"Wir haben zwar keinen Abgang, alle Ringer hielten dem ABA die Treue, aber der eine oder andere unserer jungen Ringer ist aus seiner bisherigen Gewichtsklasse hinausgewachsen" so der ABA-Coach, so dass die neue Besetzung nicht ganz einfach sei.

Insbesondere die Aufstockung der Schwergewichtsklasse von 120kg auf nun 130kg sehen die ABA-Verantwortlichen als ein Problem für die athletischen Iliyan Gazepov und Andreas Trost. "Allein durch Technik lässt sich solche eine Masse nicht ausgleichen, wenn ein Gegner 30kg mehr auf die Waage bringt", erklärt Uwe Schullian. Daher sei möglich, dass auch Stefan Maier den einen oder anderen Oberligakampf bestreitet.

Lorenz Kopp verweist dennoch darauf, "wir haben den Vorteil, dass wir einen großen Kader haben, fast für jede Gewichtsklasse jemanden hinten dran haben. Wir sind auch durch die drei Heimkehrer Frank Schwab, Holger Kunz und Johannes Erath variabler. Zudem hat sich mit Amirkahn (16) auch der jüngste der Erznukaev-Brüder dem ABA angeschlossen. Man muss aber klar sagen, einen Bernd King kann man nicht gleichwertig ersetzen." Bisher verlief die Vorbereitung auch in der Hinsicht gut, dass es keine Verletzten gebe. Jedoch wurde Stefan Brugger erst vor zwei Monaten der Blinddarm entfernt, so dass er noch etwas Trainingsrückstand habe.

Schwerpunkt lag anfangs darauf, die Grundlagen zu vertiefen und auch durch den Besuch der US-Ringer im Juli kam es zu einer angenehmen Abwechslung bei den Trainingseinheiten. Ein Trainingslager in Mühlenbach an diesem Wochenende rundet die Vorbereitung ab. "Die Ringer sind fit und motiviert", so die Feststellung von Coach Lorenz Kopp, der sich zudem über die starke Teilnahme freute. Phasenweise waren bis zu 30 Ringer in der Halle.

Die Oberliga umfasst in dieser Saison nur neun Mannschaften, da der KSV Aalen seine "Zweite" zurück gezogen hat. "Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, eher positiv für die Regeneration, da die Ringer nur 16 anstatt 18 Kämpfe absolvieren müssen", so die Einschätzung von Uwe Schullian. Allerdings sieht er gerade bei den Doppelwettkampftagen Anfang Oktober und November die Kontrahenten des AB Aichhalden im Vorteil, da diese nur einen Kampf bestreiten müssen.

Erstmals trägt der AB Aichhalden das Heimderby gegen den AV Sulgen Freitagabends aus (26. September). "Davon versprechen wir uns natürlich mehr Zuschauer", erklärt Mannschaftsführer Michael King und fügt an: "Was es im Endeffekt bringt, muss man abwarten, erst mal Erfahrungen sammeln."

Vorgabe für den AB Aichhalden II ist es, "sich in der Landesliga zu etablieren, frühzeitig den Klassenerhalt sichern. Einfach wird das nicht, weil die Landesliga fast nur aus ›Ersten‹ Mannschaften besteht. Der große Favorit ist natürlich der AV Hardt aufgrund seiner vielen Verstärkungen", so Lorenz Kopp. Mit Pius Moosmann (Kreuzband-OP) und Rolf Brüstle (Kreuzbandverletzung aus 2013) fehlen jedoch zwei wichtige Ringer in der "Zweiten". "Gerade für Pius ist das sehr schade, dass er die zweite Saison komplett ausfällt, er ist ein sehr großes Talent", lobt Kopp.

Beim ABA III, der in der A-Klasse auf die Matte geht, werden vorrangig sehr junge und talentierte Ringer zum Einsatz kommen, die Kampferfahrungen sammeln sollen, um sich weiterzuentwickeln. Nach Möglichkeit will man mit diesem Team vorne mitringen.

(yr). Nach der äußerst erfolgreichen Vorsaison der Schülerteams des AB Aichhalden hofft Trainer und Jugendleiter Jürgen Lamprecht natürlich, das der Nachwuchs des Oberligisten auch diesmal erfolgreich abschneidet. "So eine Saison mit zwei Meisterschafen ist nur schwer zu toppen", pflichtet Lorenz Kopp bei. Die Schüler I schafften dies sogar ungeschlagen. "Die Klasse der Schüler I ist ziemlich ausgeglichen, da ist alles drin, auch wenn die Besetzung der einen oder anderen Gewichtsklasse schwierig wird", so die Einschätzung von Jürgen Lamprecht und fügt an: "Wenn es optimal läuft, ist auch wieder ein Titel drin." Der Jugendleiter hofft, dass es im Gegensatz zu 2013 möglichst selten vorkommt, Gegner nur mit zwei oder drei Ringer antreten würden. "Das war teilweise schon ein Trauerspiel." Dem AB Aichhalden stehen knapp zwei Duzend Nachwuchsringer zur Verfügung. In der neuen Wettkampfrunde wird bei den Schülern, die in drei verschiedenen Staffel kämpfen, ohne die 63kg-Gewichtsklasse gerungen. "Das kommt uns in diesem Jahr zugute, obwohl Aichhalden eigentlich immer genügend Jugendringer stellen kann", so Lamprecht.