Die B 14 nimmt langsam Form an: Asphaltfertiger tragen derzeit die Deckschicht auf der Gesamtstrecke auf. Foto: Cools

Asphaltdeckschicht wird aufgebracht. Halbseitige Sperrung der Strecke war nicht möglich.

Kreis Rottweil - "Da wird gar nichts geschafft", lautete der Vorwurf der Autofahrer, die weder Arbeiter noch Maschinen auf der gesperrten B 14 entdecken konnten. Gelegenheit für Straßenbauamtsleiter Martin Osieja, eine Wasserstandsmeldung zu den Bauarbeiten abzugeben und zu zeigen: Hier geht einiges.

Der Boden dampft, die Sonne brennt, es riecht nach Asphalt, schwere Lastwagen und Walzen fahren die Strecke ab – wo vor einigen Tagen noch tote Hose beklagt wurde, ist nun einiges los. Martin Osieja vom Landratsamt Rottweil weiß, dass der Geduldsfaden beim Thema Straßenbau immer schnell reißt. "Natürlich bekommen wir jede Menge Beschwerden. Umso wichtiger ist es, darüber zu informieren, was passiert." Und das sei einiges.

Der Straßenoberbau sollte in seiner Gesamtstärke von 75 Zentimetern vollumfänglich erneuert werden. Bereits 2017 wurde die 14 Zentimeter dicke Asphalttragschicht (6800 Tonnen Material) eingebaut, gefolgt von der acht Zentimeter dicken Asphaltbinderschicht (4000 Tonnen). Die letzte der drei gebundenen Schichten, die Asphaltdeckschicht, habe man aufgrund des zähen Winters nicht mehr geschafft. Mit ihr wurde am Dienstag begonnen. Am Donnerstag soll sie fertig sein.

In einer Arbeitsgemeinschaft der Firmen Stumpp (Balingen) und Walter Straßenbau (Trossingen) wird der Asphaltfertiger von einem Beschicker mit Mischgut aus dem Bindemittel Bitumen und Gesteinskörnungen versorgt. Dieses wird mit einem Tempo von 3,50 Meter pro Minute auf die Straße aufgebracht. "Der Asphalt hat ungefähr eine Temperatur von 160 Grad", erzählt Achim Schöck von der Firma Stumpp.

Asphalt wird aufgebracht

Gut drei Kilometer Strecke müssen asphaltiert werden. Ein Gutachter prüft direkt die Dichte des Asphalts und damit die Qualität des Belags. "Die Lastwagen mit Material sind gut getaktet. Die Arbeit muss im Fluss sein, das Material darf nie ausgehen", erklärt Sonja Walter von der gleichnamigen Straßenbaufirma.

Man könne es sich etwa wie beim Kuchenbacken vorstellen. Der Asphalt werde "geknetet und verzahnt", dann durch die Walzen verdichtet und zum Schluss glatt gebügelt sowie abgesplittert für die spätere Griffigkeit der Fahrbahn. Die erwärmte Walze dürfe dabei nie stehen bleiben, sonst entstehe ein Loch. Wasser diene beim Walzen als "Mehl am Wellrad", um beim Backvergleich zu bleiben, erklärt Walter.

Es steckt also eine Menge Organisationsarbeit hinter der Erneuerung. Schöck und Walter wollen sich daher auch zu den Vorwürfen der Autofahrer äußern. "Dass hier nichts geschafft wird, ist schlichtweg nicht wahr", sagt Walter. Da es sich um eine weitläufige Linienbaustelle handle, seien manche Arbeiten eben nicht gleich zu sehen, anders als die Asphaltaufbringung. "Wir wollten ursprünglich ab 18. April fräsen und mussten eineinhalb Wochen vorher schon die Strecke dicht machen", erklärt Schöck.

Nächste Baustelle wartet

90 Kubikmeter Material hätten allein weggeschafft werden müssen, um Glasfaserkabel einer Telekommunikationsfirma freizulegen. "Normalerweise haut man die Leitpfosten einfach in den Boden, aber in diesem Fall hätte das drei Monate weitere Arbeit nach sich ziehen können, wenn die Kabel beschädigt worden wären", erklärt Schöck. Daher mussten partiell Betonträger gebaut werden.

Es sei laut der Arbeitsstättenrichtlinie nicht mehr zulässig, solche Arbeiten bei Verkehr ausführen zu lassen, erklärt Walter. "Deshalb wäre eine halbseitige Sperrung der Strecke auch nicht möglich gewesen", ergänzt Osieja. Solche Fragen stelle man sich generell im Vorfeld. "Wir versuchen immer, die Einschränkungen für die Autofahrer minimal zu halten", betont er. Peter Laube vom Regierungspräsidium Freiburg, dem Baulastträger, meint außerdem, dass eine halbseitige Sperrung die Arbeiten in die Länge gezogen hätte. "Dann braucht man für die gleiche Arbeit die doppelte Zeit", sagt er.

Nach dem Einbau der Asphaltdeckschicht sind immer noch einige Arbeiten im Rahmen der rund 3,5 Millionen Euro teuren B 14-Erneuerung zu tun, zeigt Osieja auf. So müssten die Bankette, also die nicht asphaltierten Seitenstreifen, profiliert, die Schutzplanken partiell montiert und die Fahrbahnmarkierung aufgebracht werden.

Die Gesamtarbeiten sollen wohl Ende der 18. Kalenderwoche, also gegen 4. Mai abgeschlossen sein. Voraussichtlich herrscht ab 7. Mai folglich wieder freie Fahrt – zumindest auf der B 14. Denn sobald die Arbeiten dort beendet sind, wird mit den Maßnahmen an der B 27 begonnen, erklärt Osieja. Zu einer Überschneidung komme es aber nicht, versichert er. Für unruhige Autofahrer und verkehrsgeplagte Umleitungsorte heißt es also: Geduld, die Arbeiten sind in vollem Gange.