Für die Grundschüler gibt es vielfältige Angebote. Foto: Kästle Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundschulen: Betreuungsmodelle vielfältig / Eichendorffschule setzt auf Flexibilität

Rottweil. Die ersten Wochen sind geschafft, das neue Schuljahr ist in vollem Gange. Zwischenzeitlich liegen die Anmeldezahlen für die Grundschulen in Rottweil vor: 244 ABC-Schützen wurden eingeschult. Im Vorjahr waren es an allen Grundschulen im Stadtgebiet 231 Erstklässler.

Im Bereich der Schulen in städtischer Trägerschaft sind an der Eichendorffschule auch diesem Jahr wieder die meisten Erstklässler gestartet: 52 ABC-Schützen haben hier den Ernst des Lebens begonnen (im Vorjahr 45). An der Konrad-Witz-Schule sind es 43 (Vorjahr 36), an der Römerschule mit 38 ebenso viele wie im vergangenen Schuljahr. Elf Erstklässler gibt es an der Johanniterschule (21), elf an der Schildeck-Schule in Neufra (im Vorjahr acht), acht an der Grundschule am Dissenhorn in Göllsdorf (im Vorjahr zehn), sieben an der Grundschule Neukirch (fünf), drei an der Achert-Schule (vier).

Zudem hat die Waldorfschule in diesem Jahr 13 Erstklässler begrüßt (19), und die Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen hat mit 58 ABC-Schützen 13 mehr unter ihrem Dach als im Vorjahr.

Während früher an der Grundschule meist zur Mittagszeit Schluss war, spielt heute bei nahezu allen Grundschulen ein umfangreiches, ergänzendes Betreuungsangebot eine wichtige Rolle. In Rottweil wird das seit Jahren vorangetrieben und mit viel Engagement umgesetzt. Dass nun der Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Anmeldung der Konrad-Witz-Schule (KWS) als "erste Ganztagsgrundschule" Rottweils für das Schuljahr 2017/18 unterstützte, ist erfreulich, sorgte aber auch für Irritationen. Denn die KWS ist zwar die erste Schule, die das 2014 von der Landesregierung beschlossene Konzept für die Ganztagsgrundschule umsetzt, doch neu ist der Ganztagsbetrieb in Rottweil freilich nicht.

An der Eichendorffschule beispielsweise hat man sich schon vor acht Jahren entschieden, den Betrieb als Ganztagsschule zu stemmen – der Einstieg lief als Modellversuch und war und ist nur durch viel Engagement aller Beteiligten möglich. Ähnliches gilt auch für die Römerschule. Die Eltern können zwischen offener und teilgebundener Form und verschiedenen Modellen wählen. Es gibt je nach Wochentag auch nachmittags von 13.30 bis 15 Uhr Regelunterricht, Themenunterricht oder Arbeitsgemeinschaften, selbstorganisiertes Lernen und Hausaufgabenbetreuung. Im Zusatzangebot "Feierabendclub" finden von 15 bis 17 Uhr Lerngänge, Waldspaziergänge, Besuche von Büchereien, Künstlern und verschiedene Projekte und Spiele statt. In der Mittagspause essen die Kinder klassenweise gemeinsam und bewegen sich frei in verschiedenen Clubs.

Das hohe Maß an Flexibilität werde von den Eltern geschätzt, sagt die Leiterin der Eichendorffschule, Miriam Storz. Mittlerweile seien von 218 Grundschulkindern 200 zur Ganztagsschule angemeldet. "Das Modell hat sich bewährt, deshalb sehen wir keinen Grund", etwas zu ändern", erklärt die Schulleiterin, warum die Schulkonferenz den Einstieg ins neue Konzept abgelehnt hat. Auch an der Römerschule wurde mit hohem Einsatz ein flexibles Ganztagsangebot aufgebaut, das man nicht aufgeben will. Die Stadt betont, dass an nahezu allen Grundschulen eine "ergänzende Betreuung entsprechend dem dortigen Bedarf" angeboten wird. Die KWS, an der es ebenfalls seit langem eine Ganztagsbetreuung gibt, ist 2015 als Gemeinschaftsschule an den Start gegangen. Den Schritt zur Ganztagsgrundschule sieht Leiter Willy Schmidt als "logischen Schritt" (wir berichteten).

Weitere Informationen: Einzelheiten zum neuen Ganztagsgrundschulkonzept der Landesregierung und dem Unterschieden zu bisherigen Modellen unter www.ganztagsschule-bw.de