Mit einem Kraftakt zum Sieg: Oliver Jauch stemmte im letzten Versuch 167 kg, wodurch der SV Flözlingen gewann. Foto: Schleeh

Gewichtheben: Zuschauer in Flözlingen sehen packenden Wettkampf zwischen SVF-Team und SV Laufenburg.

Spannende Wettkämpfe sind in Flözlingen keine Seltenheit. Äußerst dramatisch und für die Zuschauer somit sehr unterhaltsam verlief das Oberligaduell zwischen dem SV Flözlingen und SV Laufenburg, das die Gastgeber mit 2:1 gewinnen konnten.

Erst ein gigantischer Kraftakt von Oliver Jauch im seinem letzten Versuch im Stoßen brachte dabei die Entscheidung zu Gunsten der Eschachtäler. Nachdem bereits zuvor in 71 Versuchen Zentnerweise Lasten zur Hochstrecke gebracht wurden, ging Oliver Jauch volles Risiko und ließ 167 Kilogramm in seinem letzten Versuch auf die Hantel bringen. Unter der enthusiastischen Anfeuerung der Zuschauer stemmte der 20-Jährige Top-Athlet die Hantel Richtung Hallendecke.

Kampfrichter Ernst Kleiser gab den Versuch als gültig und der SV Flözlingen hatte somit in der Endabrechnung 200 Gramm mehr als die Gäste vom Hochrhein, setzte sich mit 450,8:450,6 Relativpunkten (RP) hauchdünn durch. Für den SV Laufenburg bedeutete dieses Ergebnis die Bestmarke in der Oberligasaison. Man kann es sich angesichts solcher Leistungen nicht vorstellen, dass die Mannschaft von SVL-Trainer Norman Halko weiterhin um den Klassenerhalt zittern muss.

Und vom starken Auftritt des SV Laufenburg zeigte sich auch Reiner Müller, Trainer des SV Flözlingen überrascht, auch wenn er schon damit gerechnet hatte, dass es nicht leicht werden würde, um zu gewinnen. Zudem fiel im Team von Müller Marianne Ohnmacht aus und der SV Flözlingen geriet in der ersten Disziplin "Reißen" gleich in Zugzwang, da die Gäste hier mächtig vorlegen konnten. "Ich dachte eigentlich, dass wir im Reißen nicht über 130 kg hinausgehen müssten, ebenso im Stoßen höchstens bis 160 kg. es muss wohl an der guten Luft im Eschachtal liegen, dass hier auch unsere Gegner zu Bestleistungen auflaufen", meinte Müller süffisant. Da sich die Gastgeber auch noch vier Fehlversuche leisteten, auf der Gegenseite aber die Heber des SV Laufenburg zu steigern wussten, hatte der SV Flözlingen im Reißen mit 147,4:158,3 RP das Nachsehen.

Und so mussten die Eschachtäler im Stoßen alles geben, um den Rückstand wettmachen zu können. Doch auch hier machte es ihnen der Gast vom Hochrhein alles andere als leicht. Erst nach der Hälfte der Versuche gelang es dem SV Flözlingen gleichzuziehen. Beim letzten Durchgang brachten Marc Lauble und Daniel Ohnmacht ihren dritten Versuch nicht durch, aber auch die Gäste stießen langsam an ihre Grenzen, scheiterten bei zwei Versuchen.

Tobias Strittmatter vom SV Laufenburg, der mit 105,4 RP bester Heber des Wettkampfes wurde, legte 150kg vor. Der SV Flözlingen musste nun alles riskieren. Oliver Jauch, der erst seit zwei Wochen wieder im Training ist, ließ 167kg auflegen und sorgte für ein Happy-End im Eschachtal. Mit 303,4:292,3 RP gewann der SVF das Stoßen und machte damit den Rückstand vom Reißen wett.

Angesichts, dass beim SV Flözlingen in den vergangenen Wochen nicht alle Heberinnen und Heber aufgrund beruflicher Verpflichtungen oder leichter Blessuren nicht optimal trainieren konnten, zeigte sich Trainer Reiner Müller dennoch sehr zufrieden mit der Vorstellung seines Teams. Sina Lauble lieferte einen starken Wettkampf ab und wurde mit genau 100 RP beste Heberin der Gastgeber. Ihr Zwillingsbruder Marc steuerte 97 RP bei, Oliver Jauch 91, Michael Kiock 50 und Daniel Ohnmacht 49,8. Einmal mehr unterstrich Simon Röhnisch, dass sich der "Mastersheber" derzeit in einer hervorragenden Verfassung befindet und konnte starke 63 RP zum Sieg seiner Mannschaft beisteuern.

Bemerkenswert beim SV Laufenburg war die erst 15-jährige Jessica Yildiz, die mit ihren nur 48kg Körpergewicht 59 RP für ihre Mannschaft erkämpfte.

Nun hat der SV Flözlingen noch den abschließenden Oberligawettkampf am Samstag, 11. April, beim SV Oberböbingen zu absolvieren, zudem der Verein einen Fanbus einsetzen wird.