Bei der Vesperkirche schmeckt das Essen. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Vesperkirche Rottenburg geht in die fünfte Auflage / 170 ehrenamtliche Helfer im Einsatz / Viele sind solidarisch

Von Angela Baum Rottenburg. Eine Wohltat für all jene, die wenig haben, ist die Vesperkirche, die nun wieder im evangelischen Gemeindehaus warmes Mittagessen für Bedürftige anbietet. Doch es ist mehr als das reine Essen, worüber sich die Menschen freuen, die zur Vesperkirche kommen. So wurde etwa die fünfte Vesperkirche mit einem Gottesdienst eröffnet, den auch Oberbürgermeister Stephan Neher und Bürgermeister Volker Derbogen besuchten.

Die Vesperkirche ist gelebte Ökumene: Die rund 170 ehrenamtlichen Helfer, die noch bis 12. Februar die Vesperkirche organisieren, kommen aus Kirchengemeinden beider Konfessionen. Geöffnet ist täglich von 11 bis 14.30 Uhr. Das Essen liefert eine örtliche Metzgerei. Diakonin Gudrun Keller-Fahlbusch organisiert die Vesperkirche mit einem Team, zu dem auch die Kirchengemeinderatsvorsitzende Heide Matheis gehört.

Gudrun Keller-Fahlbusch berichtet, dass neben dem Essen auch Sozialberatung angeboten wird.

Unter dem Motto: "Kommt, es ist alles bereit" lädt die Vesperkirche alle Menschen ein, egal welcher Religion oder Schicht. Das Essen muss nicht im herkömmlichen Sinne bezahlt werden, dafür stehen Spendengläser auf dem Tisch, in die jeder soviel hineinlegt, wie er geben kann. Auch Solidaresser sind willkommen, die etwas mehr in das Spendenkässchen hinein geben.

Am Eröffnungstag war unter anderem Weihbischof Thomas Maria Renz Solidaresser, auch Elke Mildner von der Oase schaute vorbei. Wer nicht so viel Geld spenden kann, kann einen Kuchen oder Bücher mitbringen. Gemütlich gestaltet ist der Eingangsbereich mit einer Leseecke, in der Zeitungen ausliegen oder Bücher, die man nach dem Schmökern mit nach Hause nehmen kann.

Gudrun Keller-Fahlbusch betont, dass keine Reservierungen vorgenommen werden. Wer mit einer Klasse kommen möchte, sollte sich beim evangelischen Pfarramt Kirchgasse anmelden.

150 Gäste pro Tag werden erwartet, und da kann das Essen schon mal knapp werden. Doch Keller-Fahlbusch weiß, dass dann geteilt wird. Es komme ja nicht nur auf die Mahlzeit an, die die Vesperkirche Menschen bieten will, die von Armut betroffen sind, einsam sind oder die allein erziehend oder als Rentner leben, sondern sie will auch Zuspruch und Wärme spenden.

Die Vesperkirche wird getragen von der Evangelischen Kirchengemeinde, Kooperationspartner sind die katholischen Kirchengemeinden St. Martin und St. Moriz sowie die Wohngemeinschaft Oase.