Noch muss in Ergenzingen ein Naldo-Ticket gelöst werden, bald könnte es schon die VVS-Fahrkarte sein. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder Bote

Nahverkehr: Erste Gespräche erfolgreich / Einigung mit Naldo steht noch aus

Rottenburg-Ergenzingen. Für Pendler ist es ein großes Ärgernis: Wer von Ergenzingen aus mit dem Zug Richtung Stuttgart fahren möchte, kann am dortigen Bahnhof noch keine Fahrkarte für das VVS-Gebiet lösen, weil dieses erst später beginnt. Dadurch entstehen zusätzliche, unnötige Kosten auf einer Strecke von rund drei Kilometern.

Aus diesem Grund war die Stadt Rottenburg schon seit mehreren Jahren im Gespräch mit dem Stuttgarter Verkehrs- und Tarifverbund. Jetzt kann sich Markus Braun vom Ordnungsamt über ein neues Angebot freuen: "Rund 32 000 Euro würde der Zugang zur VVS in Ergenzingen jährlich kosten."

Denn um angeschlossen werden zu können, wird eine Ausgleichszahlung erforderlich. Die war aber bisher jedoch so hoch, dass sie sich finanziell nicht rentiert hätte. Das hat sich mit dem neuen Angebot im Februar geändert. Bei der zu zahlenden Summe soll der Landkreis aber die Stadt unterstützen, so OB Stephan Neher. Denn schließlich sei der öffentliche Nahverkehr deren Sache.

Braun betonte weiter, dass das nun die "ersten Gespräche sozusagen die Eintrittskarte" zur VVS waren. Weitere Gespräche mit dem Naldo-Verkehrsverbund müssten noch folgen. Denn zu diesem gehört Ergenzingen im Moment noch. "Grundsätzlich wurde da aber Gesprächsbereitschaft signalisiert."

Ebenso hat sich der Ortschaftsrat bereits positiv ausgesprochen. Dies bekräftigte CDU-Stadtrat Reinhold Baur: "Wir waren vom Angebot positiv überrascht." Ziel sei es, den Verkehr weg von den Straßen hin auf die Schienen zu bringen. Dafür seien die Verhandlungen ein "gutes Signal." Dem stimmten die Vertreter der anderen Fraktionen zu. Nicht nur Ergenzingen, sondern auch die anderen westlichen Teilorte Rottenburgs wie Baisingen oder Eckenweiler profitieren von den Entwicklungen.

Als zeitlicher Rahmen wurde der Herbst in Aussicht gestellt. Bis dahin gaben die Gemeinderäte der Verwaltung noch einige Aufgaben mit auf den Weg. Dazu gehörte beispielsweise die Überprüfung der Busanbindungen zu den Zügen Richtung Stuttgart. Horst Schuh verwies dabei auf die Nachbarstadt Nagold. Dort seien schon die Busse Richtung Herrenberg Teil des VVS. Vielleicht könne ein ähnliches Gesamtpaket auch für Ergenzingen gelingen.