Der erste Teil der Sanierung am Ergenzinger Bahnhof ist beendet. Im Herbst folgt der Einbau der Aufzüge für den barrierefreien Zugang zu den Gleisen. Foto: Ranft

Ortsvorsteher Reinhold Baur zieht Bilanz für Ergenzingen im Jahresrückblick. Schule braucht Zuwachs.

Rottenburg-Ergenzingen - Was war im vergangenen Jahr Thema in Ergenzingen und was bewegt den Stadtteil von Rottenburg in diesem Jahr? Damit befasste sich der Ortschaftsrat Ergenzingen in seiner jüngsten Sitzung.

"Unser Einsatz für den Ort war nicht umsonst, auch wenn wir nicht alle Ziele erreicht haben und nicht alle Wünsche erfüllen konnten." Mit diesem Satz beendete Ortsvorsteher Reinhold Baur bei der ersten Sitzung des Ortschaftsrates im neuen Jahr seinen Bericht über das Jahr 2017.

Mitarbeiter

Dankesworte gab es noch einmal für Lutz Strobel, der 27 Jahre lang Leiter der Verwaltungsstelle war. Dessen derzeit verwaiste Stelle habe die Stadt öffentlich ausgeschrieben, derzeit laufe das Auswahlverfahren, so Baur. Dank zollte Baur auch der kompetenten Standesbeamtin Ingrid Jauch, die zum Jahresende in den verdienten Ruhestand gegangen und nun durch Bettina Eberhard ersetzt wurde. Lobende Worte hatte der Ortsvorsteher auch für Renate Reichert, die derzeit noch die Tätigkeit des Verwaltungsstellenleiters versieht. Die Verdienste der drei Mitarbeiterinnen habe der Oberbürgermeister mit einer Leistungsprämie gewürdigt.

Rathausumbau

Den Rathausumbau betreffend teilte Baur mit. Dass die 700 000 Euro umfassende Sanierung baurechtlich genehmigt sei. Der Architekt habe aber aus gesundheitlichen Gründen seinen Auftrag wieder zurückgegeben. Das neue Planungsbüro prüfe derzeit noch die Planungen und Kosten. Durch die Auftragsübergabe sei mit einer Verzögerung von zwei bis drei Monaten zu rechnen.

Bildung

In der Gemeinschaftsschule sei der Alltag bedingt durch die Sanierungsmaßnahmen großen Belastungen ausgesetzt gewesen. Nachdem die Rektorin, Isabelle Vogt, die Schule aus persönlichen Gründen verlassen habe, werde diese nun von Konrektor Konrad Scheit kommissarisch geleitet. Die Neubesetzung der Rektorenstelle stehe noch aus. Die Schule benötige allerdings noch Zuwachs, um die geforderte Zweizügigkeit zu stabilisieren. Neuer Hausmeister für die Gemeinschaftsschule, der Breitwiesenhalle und des Jugendhauses wird künftig Martin Degering aus Ergenzingen sein. In der Kinderkrippe sei eine zweite Gruppe eröffnet worden und auch in den Kindergärten seien an den Geburtenzahlen gemessen, ausreichend Plätze vorhanden.

Bausachen

Ziel für das neue Baugebiet "Öchsner II", in dem auch ein Pflegeheim erstellt werden soll, sei, dieses bis zum Jahresende einem rechtskräftigen Bebauungsplan zuzuführen. Allerdings habe man zwei Grundstücke darin noch nicht erwerben können. Die Verhandlungen seien aber am laufen. Den Hochwasserschutz am Seltengraben betreffend, liege derzeit noch kein Ergebnis vor.

Bahnanbindung

Letztlich war auch der Bahnhof noch ein Thema. Die erste Sanierungstranche mit neuer Bushaltestelle sei fertig gestellt. Im Herbst würden die Aufzüge für den barrierefreien Zugang zu den Gleisen gebaut. Was fehle, seien vernünftige Zugverbindungen. An konstruktiven Vorschlägen habe es nicht gemangelt. Die Reaktion der Bahn sei allerdings ernüchternd gewesen, so Baur. Eine Verbesserung der Anbindung von Ergenzingen könne nicht in Aussicht gestellt werden. Außerdem liege auch das vom Verkehrsverbund schon lange angekündigte Angebot für eine Aufnahme Ergenzingens noch nicht vor. Es sei aber für Januar zugesagt.

Einwohnerzahl

Die lange Zeit im Ort genannte – vor allem durch die Flüchtlinge bedingte – Zahl von 4600 Einwohnern wurde radikal nach unten korrigiert. Nach der neuesten Statistik habe Rottenburgs größter Stadtteil derzeit 4283 Einwohner, so der Ortsvorsteher.