Kommunales: "Baisinger Weg" beschäftigt die Bürger bei Infoveranstaltung

Rottenburg-Ergenzingen (kra). Die erste Änderung des Bebauungsplanes "Baisinger Weg" beschäftigte bei einer Info-Veranstaltung in der neuen Mensa der Gemeinschaftsschule am Donnerstagabend erneut die Gemüter.

Da der von Ortschafts- und Gemeinderat abgesegnete Aufstellungs- und Auslegungsbeschluss derzeit (noch bis zum 23. Mai) ausliege, wolle man noch einmal über eventuelle Ungereimtheiten reden und diese aus der Welt schaffen, so Ortsvorsteher Reinhold Baur vor den rund 20 Besuchern, die überwiegend im "Baisinger Weg" beheimatet sind. Anregungen und Bedenken müssten allerdings in schriftlicher Form abgegeben werden, so Baur.

Stadtplaner Ulrich Bode erläuterte noch einmal die geplanten Veränderungen und erinnerte daran, dass man infolge von großem Bedarf an Bauplätzen um eine verdichtete Bebauung nicht mehr herumkomme. Im Falle "Baisinger Weg" spreche man von einer "Nachverdichtung", die sich allerdings aus städtebaulicher Sicht in Grenzen halte.

Maximal 25 Wohnungen können entstehen

Zwei gemeindeeigene Teilstücke im derzeit noch gültigen Bebauungsplan seien von dieser Änderung betroffen. Zum einen eine derzeit noch grüne Wiese im nördlichen Bereich entlang der Straße nach Baisingen. Dort sollen vier Häuser entstehen, drei davon mit sieben und eines mit vier Wohneinheiten. Maximal können dort 25 Wohnungen entstehen.

Eine weitere städtische Fläche entlang der Baisinger Straße, gegenüber dem Kinderspielplatz, welche bislang nicht veräußert und bebaut werden konnte, lässt künftig auch zwei Einfamilienhäuser mit je zwei Wohnungen zu.

Insbesondere die Bebauung mit vier Mehrfamilienhäusern im nördlichen Teil des Bebauungsplanes – entlang der Straße nach Baisingen – hatte im Vorfeld der Planung bei den Anliegern für Emotionen gesorgt, nachdem bekannt wurde, dass ein Investor Interesse bekundet und sich erkundigt habe, inwieweit dort eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern möglich sei. Kurzum, die Anlieger hatten sich übergangen gefühlt, oder wie es Marion Geke ausdrückte: "Zuerst mit dem Investor sprechen und dann mit uns, das war der falsche Weg. Man hätte erst mit den Bürgern reden sollen".

Die sachlich verlaufende Diskussion machte deutlich, dass die Bürger den politischen Willen – wenn auch zähneknirschend – akzeptieren, aber auch, dass sie an einer guten Nachbarschaft mit allen bisherigen und neuen Bürger interessiert sind.

Den Vorwurf, dass bei der Errichtung der bisherigen Gebäude penibel auf die Einhaltung der Vorschriften geachtet worden sei, was bei vielen Eigentümern zu erheblichen Mehraufwendungen geführt habe, während nun im Sinne des Investors seine zu bebauenden Flächen angepasst würden, hielten sie aufrecht. Das stelle eine grobe Ungleichbehandlung dar.

In einer von Reiner Schäfer, Armin Geke, Serkan Yilmaz und Johannes Urban verfassten Stellungnahme – Letzterer übergab diese an Ortsvorsteher Reinhold Baur – wurde im Rahmen des zu erwartenden zusätzlichen Verkehrs und des dadurch entstehenden Gefährdungspotenziales für Kinder und ältere Mitbürger gefordert, den bereits im Bebauungsplan von 1999 festgelegten und nie vollzogenen "verkehrsberuhigten Bereich" mit gleichen Rechten für Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrzeugen als Anliegerverkehr, inklusive der bislang davon ausgenommenen Eutinger Straße, in den neuen Bebauungsplan zu übernehmen und zu verwirklichen.

Letztlich war auch noch die Parkplatzsituation ein Thema. Dazu Reinhold Baur: "Wir haben dieser Rechnung getragen und von Anfang an 1,5 Stellplätze pro Wohnung über 60 Quadratmeter gefordert". Diese befinden sich in einer Tiefgarage. Diese Stellplätze müssen gekauft werden, so der Investor. Dazu kommen noch Besucherparkplätze. "Wir bieten für 25 Wohnungen 32 Parkplätze", so der Ortsvorsteher, und weiter: "Das ist in Rottenburg einmalig".