Das Parkhaus Museum in der Sprollstraße ist immer gut besucht und nur ein Beispiel für die Parkplatznot in der Rottenburger Altstadt. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Parkhäuser oftmals besetzt / Viele Straßen werden als Parkraum bewirtschaftet

In Rottenburgs Altstadt nimmt die Zahl der Autos zu und die der Parkplätze ab. Die Anwohner sind ständig auf der Suche nach einer freien Lücke. Auch der Einzelhandel leidet unter der Parkplatzsituation, viele Bürger gehen lieber in benachbarte Städte einkaufen, um den Kosten und der Schererei zu entgehen.

Rottenburg. Auch und gerade bei Großveranstaltungen wie der Sommernachtsklassik oder dem Gauklerfest, und sicherlich auch beim Sommer(nachts)Traum des Handels- und Gewerbevereins, das Anfang September stattfinden wird, sind die Parkhäuser in Rottenburg am Anschlag ihrer Aufnahmekapazität.

Wer trotz fehlender Parkplätze ins Parkhaus fährt und wieder unverrichteter Dinge herausfahren muss, hat 50 Cent zu berappen. Ohne Parkplatz gefunden zu haben. Die Parkraumsituation in Rottenburg ist miserabel, es fehlen einfach etliche Parkplätze.

Aufhorchen lassen da die Pläne der Stadtverwaltung, ein neues Parkhaus am Bahnhof bauen zu wollen. Das könnte sicherlich die Parkproblematik entschärfen. Aber ob es auf lange Sicht reichen wird, ist unklar.

Denn wenn an der Fasnet einige Parkhäuser nicht genutzt werden können, da der Umzugsweg an den Parkhäusern vorbei führt, reicht das eine Parkhaus nicht aus. Die Autos stehen dann meist Richtung Wurmlingen oder Richtung Kiebingen entlang der Landesstraßen. Auch beim Neckarfest ist dies so, und hier sind zudem einige der Straßen in der Innenstadt Rottenburgs aufgrund des Antik- und Trödelmarktes nicht für Autos passierbar und entfallen als Parkflächen.

Stadt verweist auf Stellplätze an Festhalle

Immer wieder wird auf die Parkplätze an der Festhalle verwiesen. Ja, im Sommer ist das schon eine gute Alternative, und bislang auch darüber hinaus kostenfrei. Im Winter aber wird der Schotterparkplatz mit der anschließenden geteerten Fläche zur Eiswüste. Unfälle nicht ausgeschlossen, da es dort teilweise spiegelglatt wird und niemand streut.

Viele der Straßen in Rottenburgs Innenstadt werden auch als Parkraum bewirtschaftet. Zahlt man nicht von vornherein ausreichend Parkgebühren, klemmt eine Knolle hinter dem Scheibenwischer. Leider immer öfter, zum Leidwesen der Autofahrer. Angeregt wurde vor einiger Zeit vom ehemaligen Stadtrat Peter Cuno, eine Brötchentaste an den Parkscheinautomaten einzurichten. Nach dem Motto: Zehn Minuten kostenlos parken. Dies wurde damals vom Stadtwerkechef Martin Beer abgeschmettert. Zu teuer sei der Unterhalt der Parkhäuser und der Parkflächen, sie seien fast schon genauso wie das Freibad ein Nullsummenspiel.

An Samstagen, Sonn- und Feiertagen ist das Parken in Rottenburgs Parkhäusern und auf den Abstellflächen in der Innenstadt kostenlos. Dies mache laut Beer auch Sinn, da gerade an Samstagen der Einzelhandel damit angekurbelt werden kann. In anderen Städten wie Rottenburgs Nachbarstadt Nagold sind aber auch die ersten 60 Minuten im Parkhaus kostenlos, und dies an allen Wochentagen. Dass diese Aktion der Stadtwerke Nagold den Handel noch mehr ankurbelt, ist klar.

Deutlich wird dies beim Bummel durch Nagold, hier kaufen viele Rottenburger ein. Wäre es aber nicht wünschenswert, dass Menschen aus umliegenden Städten in Rottenburg einkaufen? Machbar wäre dies mit zeitweise kostenfreien Parkplätzen und einem überzeugenden Parkraumangebot. Dies hieße, dass es immer ausreichend Parkplätze gibt.