Für 40-jährige Mitgliedschaft wurde Altbäckermeister Anton Breuling mit dem entsprechenden Zunftorden und einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.  Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Zunft verzichtet auf Narrenparty am Fasnetssonntag / Alternative am Rosenmontag

"Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament arbeiten": Mit diesen Worten eröffnete Zunftmeisterin Gabi Schall im DRK-Heim die bislang wohl längste Hauptversammlung der Zunft, die über 700 Mitglieder – darunter 370 Aktive – unter ihren Fittichen hat.

Rottenburg-Ergenzingen. Rund drei Stunden lang wurden die über 100 Anwesenden informiert. Es wurde angeregt diskutiert und debattiert, letztlich aber auch in die Zukunft geschaut, ohne dass es einem dabei langweilig geworden wäre.

Dass das unter Einbindung der Mitglieder geschieht, ist Kalkül des Vorstandes, der uneingeschränktes Vertrauen genießt. Da blieb Ortsvorsteher Reinhold Baur nichts anderes übrig, als eine tolle Bilanz und hervorragende Organisation festzustellen, die der Verein an den Tag lege.

Schall verwies auf die landauf, landab kritisierten Behinderungen im Ehrenamt durch zum Teil völlig überzogene und unsinnige Vorschriften und freute sich über die gelungenen Veranstaltungen der Kampagne. Super seien der Kinderball, die Schülerbefreiung am "Schmotzigen", der 30-jährige Geburtstag der Fleckenhuper und der große Programmabend am Fasnetssamstag gelaufen.

Die "Narrenparty" am Sonntagabend habe wiederum nicht das versprochen, was man sich erhofft habe. Darum werde diese Veranstaltung gecancelt. Dafür solle am Abend des Rosenmontages wieder eine Veranstaltung stattfinden – darüber wurde lange diskutiert – deren Form aber noch nicht feststehe.

Die Buskosten waren ebenfalls ein Thema. Gabi Schall sagte es zwar nicht direkt, aber der Satz "Wenn ich ein Angebot über Buskosten von 20 000 Euro lese, läuft es mir kalt den Buckel runter", lässt darauf schließen, dass Auswärtsbesuche künftig auf das Nötigste beschränkt werden.

Das ganze Jahr über im Einsatz

Im Bericht von Schriftführerin Elke Baur wurde deutlich, dass die Narren nicht nur Fasnet machen, sondern auch das Jahr über präsent sind. Der "Narrenhock", die Teilnahme an Dorffest und Märkten und die traditionelle Schlachtplatte legten Zeugnis davon ab.

Zufrieden zeigte man sich über ein kleines Plus, das Kassierin "Biggi" Bader vermelden konnte. Auch die Berichte der einzelnen Narrengruppen waren durchweg positiv.

Brauchtumsmeister Manuel Ranft informierte darüber, dass der 18 Punkte umfassende Normenkodex von Werner Mezger – das immaterielle nationale Kulturerbe betreffend – von der Narrenzunft erfüllt werde und man daher künftig darauf erpicht sei, das entsprechende Logo "Wissen, Können, Weitergeben" zu führen.

Desweiteren tat er kund, dass in der alten Milchsammelstelle ein Narrenmuseum eingerichtet werden solle. Derzeit sei man dabei, Material zu sichten und zu entscheiden, was in der Ausstellung Platz finden soll. Da nächstes Jahr die Zunft ihren 60. Geburtstag feiert, werde es in dessen Rahmen einen Umzug mit Zünften geben, die man nicht alle Tage sieht. Mit dabei ist auf jeden Fall die Narrenzunft Rottenburg.

Aus gegebenem Anlass teilte Zunftvize Alexander Nisch mit, dass der Narrenrat sich bei den Tanzgarden dafür entschieden habe, die bisherige Regelung beizubehalten. Ab dem Alter von neun Jahren können Eltern ihre Kinder für die Juniorengarde anmelden. Ab 16 Jahren wechseln die Jugendlichen dann in die Showtanzgruppe. Mit dieser Regelung wolle man vor allem den kommenden geburtenstarken Jahrgängen Rechnung tragen, so Nisch.

Bei den Wahlen war es wichtig, dass sich "Mädchen für Alles", Zunftvize Alexander Nisch, für zwei Jahre zur Verfügung stellte und bestätigt wurde. Zum neuen Kassierer wurde Jörg Bieger gewählt. Bei den Blätzesbuba ist künftig Alexander Nisch (Elektriker) der Chef, bei den Lerchenfängern Günter Strausberger, bei den Fleckahupern das Duo Tobias Schäfer und Holger Nisch, bei der Tanzgarde Felix Maier und für Werbung ist künftig Mario Mistrik zuständig.