Konstituiert hat sich der neue Eckenweiler Ortschaftsrat (vorne von links): Uwe Welte, Helmut Hesse, Sabrina Heibel, Carmen Hess, Vanessa Dahlhaus, Jörg Heinzelmann und Ralf Essigke. Auf dem Bild fehlt Madeleine Springer. Verabschiedet wurden (hintere Reihe von links): Darius Schall, Tobias Hertkorn, Berthold Rudolf, Tobias Welte und Ingrid Kalbacher Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Suche nach Nachfolger läuft auf Hochtouren / Nur Ortschaftsrat Ralf Essigke bleibt vom alten Gremium erhalten

Im beschaulichen Eckenweiler wurde in der Vergangenheit vieles erreicht: durch Gemeinsinn, Beteiligung der Bürger und nicht zuletzt auch durch den Förderverein "Lebendiges Dorf".

Rottenburg-Eckenweiler. Dieser Zusammenhalt wurde auch bei der Sitzung des Ortschaftsrates am Mittwochabend im Dorfhaus deutlich, an der sich die neu gewählten Räte Uwe Welte, Sabrina Heibel, Jörg Heinzelmann, Madeleine Springer, Vanessa Dahlhaus, Helmut Hesse und Ralf Essigke zur konstituierenden Sitzung eingefunden hatten. Sie wurden, nachdem von ihren Amtsvorgängern keine Hinderungsgründe festzustellen waren, einzeln und per Handschlag von Ortsvorsteherin Carmen Hess in ihr Amt berufen.

Von den "Alten" blieb nur noch Ralf Essigke übrig, der noch eine Legislaturperiode dranhängen wird. Tobias Hertkorn, Berthold Rudolf, Darius Schall, Tobias Welte und Ingrid Kalbacher gingen in den wohlverdienten kommunalpolitischen Ruhestand. Diesen hätte Carmen Hess, die seit 15 Jahren im Gremium – davon zehn Jahre als Ortsvorsteherin – im Amt ist, auch gerne in Anspruch genommen. Da aber bereits im Vorfeld und auch bei der Ortschaftsratssitzung niemand bereit war, sie als Ortsvorsteherin abzulösen, bleibt sie weiterhin kommissarisch im Amt. Hess ist sich aber sicher, dass das nur vorübergehend ist. "Wir finden noch jemanden, entweder im oder auch außerhalb des Ortschaftsrates", erklärte Hess. Die Wahl ihrer Vertreter verlief dafür reibungslos. Uwe Welte wurde zum ersten Stellvertreter, Madeleine Springer zur zweiten Stellvertreterin gewählt.

Hess erinnerte bei ihrem Dank an die ausgeschiedenen Räte an das gemeinsam Erreichte. So sei zu Beginn ihrer Ära die Versorgung mit DSL das Thema schlechthin gewesen, dann neue Grabformen auf dem Friedhof. Es habe außerdem das "Dorfhaus" und die Blockhütte für die Jugend eine prägende Rolle gespielt. Und vor allen Dingen sei es immer wieder um Bauplätze und Baugebiete gegangen, so die Ortsvorsteherin. Letzteres sei ein Thema, mit dem sich auch der neue Ortschaftsrat beschäftigen müsse, betonte Hess, genauso wie mit dem generationenübergreifende Wohnen im Ort.

Überhaupt stand das Wort "Gemeinsam" an diesem Abend im Fokus. So habe man es auch geschafft, kurzfristig eine ausgelagerte dritte Kindergartengruppe zu installieren und Spielplatzsanierungen durchzuführen. Beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" habe man mit einer Bronzemedaille abgeschlossen und bei der Vergabe von Bürgergeld sei stets die Frage nach dem, was auch dem Ort diene und daher auch förderungswürdig sei, ein Kriterium gewesen. In diesem Jahr werde die Freiwillige Feuerwehr Nutznießer sein.

Ihren Kollegen bescheinigte Hess in den harmonisch verlaufenden Sitzungen an einem Strang gezogen zu haben. Letztlich ließ es sich Hess auch nicht nehmen jeden nunmehr "Ehemaligen" einzeln zu verabschieden und mit einem Spruch, das zu ihm oder ihr passte, zu versehen. Da war dann auch die Rede von Ralf Essigke dem "Sitzungsstraffer", von Darius Schall, dem "Schaffer", von Tobias Welte, dem "Netzwerker", von Berthold Rudolf, der keine "Kleinigkeit" übersah, von Tobias Hertkorn, dem "Intensivkontakter" im Ort und Ingrid Kalbacher, der die "Sitzungsstruktur" wichtig gewesen sei.

Die formale Verabschiedung von Carmen Hess, die noch weiterhin im Amt ist und sich sichtlich schwer tat, ihre Tränen zurückzuhalten, übernahm ihre Stellvertreterin Ingrid Kalbacher. Carmen Hess sei eine Ortsvorsteherin, die nicht nur eine gute, sondern immer nur die beste Lösung für ihren Ort gesucht habe, so Kalbacher. Als das wichtigste Projekt in der Amtszeit von Hess bezeichnete sie die Schaffung des Dorfhauses, das sie mit viel Herzblut angegangen sei und das dann auch gemeinsam verwirklicht werden konnte.

Abschließend informierte Angelika Garthe vom Stadtplanungsamt über die Stadtkonzeption 2030, bevor man in gemütlicher Runde bei Sekt, Häppchen und lockeren Gesprächen den Abend ausklingen ließ.