Vereine: Keine zukunftsorientierte Vorstandschaft hat sich gefunden / Erneute Mitgliederversammlung soll für Auflösung stimmen

Rottenburg-Ergenzingen. Wenn nicht noch ein kleines Wunder geschieht, dann dürfte sich bei der erneuten Mitgliederversammlung des "Ergazenger Heimatkreises" am Samstag, 28. April, im Gasthof Waldhorn eine zweidrittel Mehrheit für eine Auflösung des Vereins entscheiden. Bei der Hauptversammlung am 17. Februar dieses Jahres lag bereits ein Antrag zur Vereinsauflösung vor, über den aber mangels Besucher nicht entschieden werden konnte. Dieser Antrag war damals von allen Vorstandsmitgliedern unterzeichnet worden. Wie der Vorsitzende Helmut Schäfer dazu mitteilte, sei es nicht gelungen, eine Vorstandschaft zu bilden, die zukunftsorientiert ausgerichtet sei. Bereits vor sechs Jahren habe man nach einer Klausurtagung im Kloster Schöntal versucht, durch besondere Aktivitäten neue und engagierte Mitglieder zu gewinnen. Das sei nicht gelungen. Schon damals habe man sich darüber unterhalten, sollte die Geschichte schief gehen, mit welchem Verein man kooperieren könne. Favorit sei damals der Natur- und Vogelschutzverein gewesen.

Auch die Mitgliederentwicklung sei zunehmend negativ verlaufen. Den Höchststand mit 137 Mitgliedern habe der Verein in den 90er Jahren gehabt. Im Jahre 2000 waren es noch 112 und am Jahresende 2017 gar nur noch 61.

Da mittlerweile keines der Vorstandsmitglieder ohne gesundheitliche Probleme ist, habe man 2017 beschlossen, einen Antrag zur Vereinsauflösung bei der Hauptversammlung einzureichen. Das sei kein leichtfertig gefasster Beschluss gewesen, so Schäfer. Eine Fusion mit dem Natur- und Vogelschutzverein komme nicht mehr in Frage, da dieser dann seine Satzung ändern und die finanziellen Mittel des Heimatkreises nur für dessen satzungsgemäßen Zweck verwendet werden dürfte. Außerdem könne eine Fusion nur unter Mitwirkung eines Rechtsanwaltes – was erhebliche Kosten verursache – erfolgen.

Bei der samstäglichen Mitgliederversammlung muss nun ein Liquidator bestimmt werden, der den Behörden gegenüber verantwortlich ist, dass alles in geordneten Bahnen abläuft. Weitere Konsequenzen sollen bei der Versammlung besprochen werden. Für das Jahr 2018 würden jedenfalls keine Mitgliedsbeiträge mehr erhoben, so Schäfer.