Ein neuer Plan für den Rottenburger Forst wurde festgelegt. Einig war man sich im Verwaltungsausschuss, dass die Waldwege gut in Schuss sind.­ Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Forsteinrichtung für die Jahre 2019 bis 2028 / Erholungsfunktion und Naturschutz gleichermaßen

Neue Ziele gibt es für den Rottenburger Stadtwald. Zielsetzungen wurden für die Jahre 2019 bis 2028 festgelegt. Sie dienen als Grundlage für die neue Forsteinrichtungsplanung.

Rottenburg. Die Forsteinrichtung und die periodische Betriebsplanung für den Stadtwald war kürzlich Thema im Verwaltungsausschuss.

Wichtig sind bei der Betriebsplanung für den Rottenburger Stadtwald, die Wirtschaftlichkeit, die Erholungsfunktion für den Menschen und den Naturschutz gleichermaßen im Auge zu behalten. Mit rund 3250 Hektar Wald gehört die Stadt Rottenburg zu den großen waldbesitzenden Kommunen in Baden-Württemberg.

Funktionen des Waldes haben sich geändert

R ottenburg und seine Ortschaften sind mit ihrem Stadtwald eng verbunden. Die Funktionen des Waldes für die Stadt und ihre Ortschaften haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Neben der schon immer wichtigen, nachhaltigen Nutzung des Stadtwaldes treten Schutz- und Erholungsfunktionen immer mehr in den Vordergrund der Betrachtung. Auch wird das Gemeinwesen mit dem ökologischen Rohstoff Holz sowie die Bevölkerung mit Brennholz versorgt.

Der Stadtwald soll im Rahmen der Bewirtschaftung durch den Forst auch als naturnahes Ökosystem gepflegt werden und auch erhalten werden. Als strukturreicher Wald und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten steht er der Bürgerschaft auch als Ort der Naherholung zur Verfügung. Alle zehn Jahre steht für die Bewirtschaftung des Rottenburger Stadtwaldes ein neuer Zehnjahresplan an. So sorgte der Holzverkauf seit 2014 für einen Reingewinn von jährlich 60 000 bis 165 000 Euro aus der Bewirtschaftung des Stadtwaldes.

Damit auch künftig Holz geerntet werden kann und zuverlässig Geld fließt, darf nicht mehr Holz gefällt werden als nachwächst. Daher wird in regelmäßigen Abständen Inventur im Stadtwald gemacht, um danach die Ziele für die kommenden Jahre festzulegen. Für die Forsteinrichtung des Rottenburger Stadtwaldes ist das Regierungspräsidium Freiburg zuständig.

Aus dem Forsteinrichtungswerk geht hervor, dass der schwere Orkan Lothar immer noch nachwirkt. So verschob der Sturm die Zusammensetzung der Baumarten im Stadtwald eindeutig in Richtung der Laubbäume. Vor dem Sturm Lothar machten die Nadelbäume etwa 60 Prozent des Stadtwaldes aus. Derzeit sind es nurmehr 37 Prozent. Eiche und Buche haben einen Anteil von jeweils knapp 20 Prozent. Der Anteil des Nadelholzes soll wieder auf mindestens 40 Prozent angehoben werden, da Nadelholz schneller wächst als Laubholz. Zudem bringt es eine höhere Ausbeute an Nutzholz, da die Kronen nicht so verzweigt ausgebildet sind wie bei Laubbäumen.

Keine weiteren Grillstellen im Wald

Die Erholungsinfrastruktur des Stadtwaldes soll erhalten werden, aber es soll nicht noch mehr Grillstellen geben. Diese führen zu mehr Autoverkehr und mehr Müll im Wald. Dass die Waldwege gut in Schuss sind, weiß jeder, der ab und zu mal im Stadtwald wandert. Damit kommt die Stadt den Bedürfnissen von Joggern, Radfahrern, Rollstuhlfahrern oder Menschen mit Kinderwagen nach. Einstimmig gab der Verwaltungsausschuss für die Zielsetzungen der Forsteinrichtung grünes Licht.