Mit stehenden Ovationen wurde Zunftmeisterin Gabi Schall (Mitte) von den Mitgliedern der Narrenzunft verabschiedet und von Zunftvize Alexander Nisch (links) zur Ehrenpräsidentin ernannt. Rechts im Bild ist die neue Zunftmeisterin der Ergenzinger Narren, Elke Baur, zu sehen. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Narrenzunft Ergenzingen hat eine neue Zunftmeisterin / Neue Mitglieder werden genau angeschaut

Die Ergenzinger Narren haben eine neue Chefin. Nachdem die langjährige Zunftmeisterin Gabi Schall aus privaten Gründen bei der sonntäglichen Hauptversammlung im DRK-Heim nicht mehr antrat, wurde die seitherige Schriftführerin Elke Baur in geheimer Wahl zur neuen Zunftmeisterin gewählt.

Rottenburg-Ergenzingen. Von den 110 stimmberechtigten Mitgliedern votierten 79 für sie, 19 gegen sie, sieben enthielten sich der Stimme und fünf Wahlzettel waren ungültig. Mit einer satten Mehrheit im Rücken kann die neue Zunftmeisterin nun ihre künftigen Aufgaben angehen.

Schall selbst, die zwei Jahre lang (2008 bis 2010) als Vize und von 2010 bis heute als engagierte Zunftmeisterin fungierte, wurde für ihre herausragenden Verdienste zur Ehrenpräsidentin ernannt. Zunftvize Alexander Nisch bezeichnete Schall als eine Präsidentin, die das Herz am richtigen Fleck und ein "inneres Brennen" für die Fasnet gehabt habe.

Derzeit 511 aktive Mitglieder in der Narrenzunft – Tendenz stark steigend

Außer Gabi Schall wurden an diesem Abend noch die beiden langjährigen Narrenräte Axel Fellmeth und Marcel Schäfer verabschiedet. Beide wurden aufgrund ihrer Verdienste zu Ehrennarrenräten ernannt.

Die scheidende Zunftmeisterin bezeichnete in ihren einführenden Worten das abgelaufene Geschäftsjahr und die diesjährige Fasnet als arbeits- und erfolgreich. Man habe mit den Festivitäten anlässlich des 60. Geburtstages, die neben den regulären Fasnetseinheiten bewerkstelligt wurden und mit der Schaffung des neuen Narrenmuseums die gesetzten Ziele verwirklicht. Außerdem habe sich die Zunft nach außen hervorragend präsentiert.

Nicht mehr gefallen lassen will sich aus gegebenem Anlass die Narrenzunft das Fehlverhalten von Besuchern, die sich nicht an Regeln halten können. Angedacht seien unter anderem Hausverbote auf Lebenszeit. Außerdem würden bei der Ergenzinger Fasnet unangenehm aufgefallene Narrengruppen künftig nicht mehr eingeladen.

Die neueste Erhebung habe zudem ergeben, dass die Zunft derzeit 511 aktive Mitglieder habe, Tendenz stark steigend. Man sei daher nicht umhin gekommen, künftig jährlich nur noch acht Mitglieder – wobei eine Familie als ein Mitglied gerechnet wird – aufzunehmen. Für die Kampagne 2019/20 sei dieses Kontingent bereits ausgeschöpft. Jedenfalls werde man sich neue Mitglieder genau anschauen, erklärte Schall. Wer glaube, nur Party machen zu können und sich nicht einbringe, der könne gleich zu Hause bleiben.

In Zukunft soll mehr Wert auf das Einhalten der Häsordnung gelegt werden

Schriftführerin Elke Baur ließ das Geschäftsjahr im Detail Revue passieren und Kassierer Jörg Bieger konnte trotz mannigfacher Ausgaben von einem kleinen Plus in der Vereinskasse berichten. Die Berichte der Maskengruppenvertreter waren selbstkritisch, aber durchaus positiv. Vor allem will man künftig mehr Wert auf das Einhalten der Häsordnung legen.

Brauchtumsmeister Manuel Ranft rief noch einmal in Erinnerung, dass die Ergenzinger Fasnet sich seit Oktober des vergangenen Jahres im Kreise derjenigen befinde, die sich mit dem Gütesiegel des immateriellen, nationalen Kulturerbes der Unesco auszeichnen dürfe. Die Schaffung des neuen Narrenmuseums im ehemaligen Milchhäusle sei richtungsweisend und gelte als Indiz dafür, dass die Zunft dem Slogan "Wissen-Können-Weitergeben" Rechnung tragen wolle.

Ortsvorsteher Reinhold Baur, der der Zunft bescheinigte, das ganze Jahr über aktiv zu sein, blieb es dann vorbehalten, der Vorstandschaft einstimmige Entlastung zu erteilen. Bei den anschließenden Wahlen wurde Daniel Künnert zum neuen Schriftführer gewählt. Im Amt bestätigt wurden die Narrenräte Thomas Breuling, Daniel Martensen und Manuel Ranft. Florian Kittel und Lukas Schäfer wurden neu in dieses Gremium gewählt. Ebenfalls Gabi Hämmerling als Chronistin. Die Kasse wird künftig von Jasmin Philipp und Uwe Schneider geprüft. Ein Pressesprecher wurde an diesem Abend nicht gefunden.

Die Versammlung schloss mit der Bekanntgabe der neuen Datenschutzrichtlinien, dem Hinweis auf das 50 jährige Hexenjubiläum 2019 und der Ehrung verdienter Mitglieder, die allerdings nur teilweise erschienen waren.