Gleich zwei Dirigenten wechselten sich beim Konzert des Musikvereins Hirrlingen ab. Fotos: Scharnowski Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Musikverein Hirrlingen gibt Konzert zu seinem 100-jährigen Bestehen / Mitglieder geehrt

Hundert Jahre Musikverein Hirrlingen, das muss gebührend gefeiert werden. Mit seinem  Jubiläumskonzert hat der erfolgsgewohnte Musikverein alle Erwartungen übertroffen.

Hirrlingen. André Riegger, sein Instrument ist die Posaune, moderierte das Konzert erfrischend unkonventionell, wobei die Geschichte der dargebrachten Stücke im Mittelpunkt stand. Er erhielt besonderen herzhaften Applaus.

Das Jugendblasorchester unter Leitung von Harald Wütz zeigte mit seinen Stücken Celebration and Song, sowie Dakota eine reife Leistung, die schwierigen Passagen wurden fehlerfrei gespielt.  Beim Blasorchester unter Leitung von Josef Stritt zeigte sich dieser, das Erstaunen war groß, nicht im bekannten Musiker-Outfit, sondern smart in Weste und Frack; das war seine Anerkennung für den MVH und sein Jubiläum. Schmissig und stimmungsvoll erklang di e Rákóczy-Ouverture Op. 76 von Béla Kéler aus dem Zeitraum von 1919 bis 1950. "Der Nöck" von Hans Felix Husadel entführte musikalisch eindrucksvoll in die Welt der Wassergeister. "Der alte Dessauer" ist eigentlich ein Ohrwurm, dieser Marsch wurde Leopold I., Fürst von Anhalt Dessau, gewidmet, dieser konnte das Stück nicht oft genug hören, so geht es wohl auch Manfred Hofelich, dem ehemaligen Schultes, der die Noten dem MVH gespendet hatte. Bei der Aufführung war der Höhepunkt der Solist Cedric Riegger an der Trompete. Das Publikum zeigte sich dabei mehr als begeistert.

Es wurde eine Pause eingelegt, in der Steffen Haap, stellvertretender Vorsitzender des Blasmusikverbands Baden-Württemberg, die ehrenvolle Aufgabe hatte, Mitglieder zu ehren. Pascal Müller wurde für zehn Jahre aktive Tätigkeit ausgezeichnet, die Förderermedaille in Bronze für zehnjährige Tätigkeit erhielt Julia Pfemeter und in Silber für 15 Jahre Jochen Biesinger.

Eine hohe und seltene Auszeichnung, die Fördermedaille in Gold mit Diamanten und Eichenblatt für 25-jährige Tätigkeit wurde Andreas Ströbele (Vorsitzender) verliehen.

Nach der Pause wurde der Taktstock dann weitergereicht: Josef Stritt hatte das große Konzert begonnen, er übergab Jean Lopez-Diaz, dem Ehrendirigenten, der 25 Jahre lang mit dem MVH gearbeitet hatte, die Leitung. Einfühlsam, kraftvoll, sensibel, aufreizend, die Themen hörbar umgesetzt, leitete Lopez-Diaz die schwierigen Stücke Tirol 1809, Selections from Starlight Express, Innuendo, Testilaku und die Hanna-Polka, die auch unter dem Namen Schöne Erinnerungen bekannt ist.

Das große Orchester, fast 70 Musiker umfassend, hat nicht nur sein Bestes gegeben, es hat sich selbst übertroffen. Ein Musiker erklärte den "Knackpunkt": Es kommt nicht nur auf den Dirigenten an, das Gefühl der Zusammengehörigkeit, Kameradschaft sowie die Akzeptanz durch den Verein machen das ganze rund. Das sachverständige Publikum würdigte die Auftritte mit viel, teils frenetischem Applaus.