Zahlreiche Fragen bei Bürgerversammlung. Parken an der Mercedesstraße stößt einigen sauer auf.

Rottenburg-Ergenzingen - Was die Bürger bewegte, hörten die Rottenburger Rathaustroika und Ortsvorsteher Reinhold Baur am Mittwochabend bei der Bürgerversammlung zu Hauf.

So bemängelte Alfons Urban ein nicht gerade einladend aussehendes städtisches Grundstück in der Nähe des Heimes für betreutes Wohnen. Baur dazu: Der desolate Zustand werde geändert, ansonsten stehe dieses Grundstück zur Vermarktung an.

Desweiteren bemängelte Urban, dass sich auf der Erddeponie mittlerweile ein ganzer Berg Erde angehäuft habe, der den Schall der Autobahn zurück zum Ort werfe. Der Ortsvorsteher versprach die Prüfung und Abstellung des Mangels.

Alfred Nisch wollte wissen, wie es sich mit den Ausgleichsflächen für Gewerbegebiete verhalte. Diese sollten in Ergenzingen bereit gestellt werden und nicht in anderen Stadtteilen. Dazu Baubürgermeister Thomas Weigel: "Für Gewerbegebiete gibt es keine Ausgleichsflächen. Wir tragen dem Naturschutz aber in Sachen Vogelarten und Höhlenbrütern Rechnung. Diese Maßnahmen werden aber vor Ort durchgeführt."

Desweiteren monierte Nisch, dass der Bolzplatz an der Breitwiese von den Kindern nicht immer genutzt werden könne und diese deshalb auf dem Reitplatz im "Hofäcker" kickten. Dazu der OV: "Der Bolzplatz ist für alle nutzbar. Für manche ist eben der Weg dorthin zu weit."

"Es werden mehrere Varianten geprüft"

Leonhard Nisch und Ernst Miller machten sich an der unfallträchtigen Kreuzung an der Stuttgarter Straße für einen Kreisverkehr stark. In Rottenburg gebe es einen Kreisverkehr, der auch ziemlich beengt sei. Dazu Reinhold Baur: "Wir sind derzeit dran, es werden in dieser Angelegenheit mehrere Varianten geprüft."

Karl Schäfer stellte fest: "In der Mercedesstraße häuft sich der Müll!" Ganz schlimm sei es an den Wochenenden, er erwarte eine Lösung des Problems. Ortsvorsteher Reinhold Baur kannte das Dilemma. "Viele der unliebsamen Hinterlassenschaften stammen von LKW-Fahrern, das weiß ich", so Baur.

Traditionell werde dieser Bereich von Jugendlichen unter der Federführung von Jürgen Neef gereinigt. Eine zufriedenstellende Lösung stellte der Ortsvorsteher nicht in Aussicht. Er appellierte aber: "Wenn Sie jemand bei der Entsorgung erwischen, zeigen Sie ihn an."

Jürgen Buchele monierte das Parken von Pkws entlang der Mercedesstraße: "Da war irgendwann von ›Park & Mitnahme‹ in Ergenzingen Ost die Rede." Dazu Bürgermeister Volker Derbogen: "Die Umsetzung der Planung soll 2016 erfolgen." Das Grundstück stehe zur Verfügung. Der Bund müsse reagieren.

Derbogen weiter: Für das "Kleeblatt" (Autobahnauffahrt) habe man die Grundstücke längst gekauft und an den Bund verkauft. Es sei allerdings nichts passiert. Jetzt wolle man in dieser Angelegenheit noch einmal beim Regierungspräsidium in Stuttgart vorstellig werden und die Geschichte anstoßen. Außerdem stellte Derbogen künftig verstärkte Verkehrskontrollen in Aussicht.

Marlene Fischer bemängelte das reduzierte Angebot der Bahn ab 2016 in Ergenzingen. Direkte Verbindungen nach Stuttgart hätten sich verringert. Außerdem müsse verstärkt umgestiegen werden. Ortsvorsteher Reinhold Baur dazu: "Wir werden den von der Bahn dafür zuständigen Reinhold Schnaitmann einladen, der auch gerne kommen wird." Natürlich mache mehrfaches Umsteigen das Reisen nicht angenehmer.

Letztlich schlug Josef Baur vor, den Starenweg im Rahmen der derzeitigen Straßenbaumaßnahmen bis zur ehemaligen B 14 durchzustechen. Das diene der Entlastung des Baugebiets Öchsner und des Heugartenweges, der ebenfalls stark genutzt werde. Ortsvorsteher Reinhold Baur wohlwissend, dass dieses Ansinnen Ärger bereitet, dazu sinngemäß: "Wir prüfen alle Möglichkeiten." Jedenfalls habe niemand das Recht darauf, verkehrsfrei zu wohnen.