Die Festhalle in Rottenburg ist gut gefüllt: Etwa 200 interessierte Bürger sind zur Auftaktveranstaltung gekommen. Foto: Herfurth

Stadtkonzeption 2030: Bezahlbarer Wohnraum, Mobilität und Nahversorgung spielen große Rolle.

Rottenburg - Wie soll sich die Rottenburger Kernstadt mit all ihren Ortschaften in Zukunft entwickeln? Das ist die Frage, die zur Auftaktveranstaltung der Stadtkonzeption 2030 im wahrsten Sinne des Wortes im Raum stand.

Etwa 200 Bürger sind zu der ersten Informationsveranstaltung in der Rottenburger Festhalle gekommen. Darunter auch einige junge Leute unter 30 Jahren und etwa 15 Personen über 70 Jahre. Der Großteil der Gäste lag dazwischen, wie zu Beginn gefragt wurde. Anhand einer großen Karte im Eingangsbereich, auf die jeder Besucher einen farbigen Punkt an den Ort kleben konnte, aus dem er kam, war klar: Der Großteil kam aus der Kernstadt.

Die 13 Themenfelder

Wie der Name des Standkonzeptionsprojekts schon sagt, soll sich bis 2030 einiges verändern. Ziel dieser Abendveranstaltung sei es, sich ein breites Meinungsbild an Themenfelder zu schaffen, die die Bürger interessiert. Anhand dieser Themen wird dann ein Konzept erarbeitet, welche Projekte in den Ortschaften umgesetzt werden.

Um dieses Konzept zu erstellen, wurde das Freiburger Moderationsbüro "suedlicht" beauftragt. Im Vorfeld der Auftaktveranstaltung haben Christine Grüger und Dirk Kron bereits in jedem der 17 Teilorte inklusive der Kernstadt 85 Interviews geführt, um bereits, so erklären sie es, einen kleinen Einblick in die Themen zu bekommen, die den Rottenburgern wichtig sind. Davon haben sie 13 Themenfelder ausgearbeitet und die davon abgeleiteten Zukunftsfragen kurz vorgestellt.

"Es hat sich schnell herausgestellt, dass die Bürger sich in Rottenburg wohlfühlen, sich aber noch mehr mit der Ortschaft identifizieren wollen", stellte Grüger die Ergebnisse vor. Besonders häufig tauchte die Frage auf, wie man in der Gemeinde gut alt werden könne. Wünsche nach bezahlbaren, barrierefreien Wohnformen, Mobilität und Nahversorgung spielten laut den Erhebungen von Südlicht immer eine große Rolle.

Auch kulturelle Aspekte seien den Bürgern wichtig zu sein. Das Sichern von Traditionen, oder das Restaurieren von Denkmälern scheint genauso wichtig, wie der Tourismus und kulturelle Angebote. Ein Thema, bei dem in der Festhalle kurz Aufregung entstand, ist das Verhältnis der Ortschaften zur Kernstadt. Die Ortschaften würden sich oft vernachlässigt fühlen und wünschen sich mehr Kommunikation und Transparenz innerhalb der Verwaltung. Und anders wie beim Bürgerentscheid für das Gewerbegebiet Herdweg zwischen Kiebingen und der Kernstadt, welches mit 69,6 Prozent abgelehnt wurde, sei das Thema Arbeitsplätze und Gewerbe durchaus wichtig für die Rottenburger.

Oft habe das Team von Südlicht gesagt bekommen, dass nur mal ein gesamtstädtisches Konzept vorliegen müsste, um das ganze anzustoßen. Außerdem würden sich vor allem die jungen Menschen modernere Arbeitsformen wünschen. Die Jugendlichen sollen am 10. Januar in Form eins Workshops auch noch mal separat die Möglichkeit bekommen, über die Themen zu sprechen, die ihnen wichtig sind.

Die Podiumsdiskussion

Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion konnten Paul-Stefan Roß, Professor für Sozialwesen, Carola Christ, Stadtplanerin und Baubürgermeister Thomas Weigel über die angesprochenen Themenfelder diskutieren und ihre Meinung und Erfahrung dazu kundtun. Ausführlicher wurde zu der Frage: "Muss jede Ortschaft dasselbe habe?", diskutiert. "Die Zusammenarbeit innerhalb der Ortschaften ist wichtig, nicht jeder braucht alles. Dennoch identifizieren sich die Ortschaften auch zum Beispiel durch ihre Vereine", sagt Weigel.

Den gewonnenen Input konnten die Bürger anschließend loswerden. Die Stadt hatte für diesen Abend Stationen vorbereitet, bei denen Themenfelder, Ideen und Anregungen eingebracht werden konnten. Außerdem gab es die Möglichkeit, untereinander ins Gespräch zu kommen.

Weitere Informationen:

Weitere Termine in der Kernstadt werden noch bekannt gegeben. Der Organisator Südlicht behält sich Änderungen vor. Unter www.rottenburg.de findet man unter Stadtkonzeption 2030 weitere Informationen.