Entscheidung für Rottenburger Schule

Rottenburg. Bereits gestern sickerte durch, dass sich das Kultusministerium entschieden hat, am Eugen-Bolz-Gymnasium ein neunjähriges Gymnasium einzurichten.

Die Kriterien, nach denen das Kultusministerium sich für die Eugen-Bolz-Schule in Rottenburg und gegen das Gymnasium in Haigerloch als Standort für ein neunjähriges Gymnasium entschieden hat, waren nach der Meinung des Tübinger Landtagsabgeordneten der Grünen, Daniel Lede Abal, transparent.

"Es ging dabei zum einen um die Qualität des Konzepts, zum anderen aber auch um die räumliche Erreichbarkeit der Schulen für viele Menschen", so Lede Abal. Deshalb habe es auch eine Rolle gespielt, ob es in der Nähe andere Möglichkeiten gegeben habe, nach der Grundschule in neun Jahren das Abitur zu erreichen. Die sei über die beruflichen Gymnasien vielerorts möglich, da Grün-Rot dieses Angebot gezielt ausgeweitet habe. Die beruflichen Gymnasien seien deshalb starke Partner der Real- und Gemeinschaftsschulen.

Das neunjährige Gymnasium ist aber für Lede Abal nicht die zentrale Aufgabe des Kultusministeriums. "Vorrang hat eine Reform von G8, die die Schüler schnell und effektiv entlastet", sagte Lede Abal. Dies könne sowohl durch mehr individuelle Förderung und Nachhilfe innerhalb des Unterrichts geschehen, als auch durch den Verzicht auf zusätzliche Hausaufgaben. "Es gibt mit solchen Modellen gute Erfahrungen in einigen Schulen, dieses Weg muss jetzt schnell allen Gymnasien geöffnet werden", forderte Lede Abal. So gewännen die Schüler Zeit für außerschulische Aktivitäten. Dies sei sowohl für die Entwicklung der Kinder als auch für das Vereinswesen wünschenswert.