Kommunales: Bürger äußern ihre Meinungen kritisch bei der Einwohnerfragestunde

Rottenburg-Ergenzingen (kra). Die Einwohnerfragestunde im Ortschaftsrat nutzten manche der Zuhörer dann weniger zum Fragen, als um Meinungen zu vertreten.

Da wurde Bürgermeister Hendrik Bednarz mit dem Vorwurf konfrontiert, das vorgestellte Gutachten zum Strategie- und Handlungsprogramm widerspreche seinen gemachten Ausführungen und von Digitalisierung stehe überhaupt nichts in dem Gutachten. Zur Ehrenrettung der Kommunalpolitiker sei allerdings festgestellt, dass das Thema der Digitalisierung schon längst ein Thema bei der Stadt und auch bei den Ortschaftsräten ist, und dass Schulen und Gewerbegebiete Vorrang bei der Digitalisierung haben, die derzeit angegangen wird.

Alfons Urban gab zum Thema Gewerbeansiedlung bekannt, dass der CDU-Ortsverband sich gegen weitere Gewerbeflächen in Ergenzingen stelle und Toni Mayer warf die Frage auf, ob sich denn die Erweiterung in Ergenzingen-Ost im Regionalplan nicht löschen lasse? Diese Frage erübrigte sich dann durch das Statement des Ortsvorstehers, dass 40 Hektar aus dem Regionalplan wieder herausgenommen worden seien.

Dagmar Grieser (Eckenweiler), die zusammen mit ihrem Partner im Höllsteig einen Betrieb in Ergenzingen führt, vertrat die Auffassung, dass Ergenzingen ländlich strukturiert bleiben sollte und Bernd Buchele empfahl dem Gemeinderat, sich Ergenzingen mal von einer Anhöhe aus zu betrachten, um die Dimension des heutigen Gewerbegebietsbestandes in Augenschein zu nehmen.

Unzufrieden zeigte sich auch Erwin Raible, der die Frage aufwarf, wie es dann in 15 Jahren weiter gehe und Reinhold Fleiner bemängelte die fehlende Bahnverbindung, die dereinst einmal versprochen worden sei, verwies auf den alltäglich stehenden Verkehr auf der Autobahn und auf den Kollaps, der heute schon vorhanden sei. Die Zukunft betreffend malte er ein düsteres Bild. Mit der Elektrifizierung von Autos werde es Industriebrachen geben, warnte er. Dass die ganzen Unzulänglichkeiten bei der Schaffung von Gewerbeflächen auch belasten, stellte Ortsvorsteher Reinhold Baur außer Frage. "Aber das ist eben auch der Preis für das gute Leben das wir führen", so Baur abschließend.