Im "Schänzle" soll schon bald gebaggert und gepritscht werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Alternative zur Unterstützung einer Veranstaltung auf dem Marktplatz / Weiterführende Ideen schon im Köcher

Von Peter Morlok Rottenburg. Beachvolleyball als Sommer-Attraktion in der Domstadt ist für alle Fraktionen im Gemeinderat reizvoll – wenn da nur nicht die Kosten wären. In der Sitzung des Gemeinderates nahm diese Trendsportart einen Großteil der Zeit in Anspruch. Es ging um die Idee von OB Stephan Neher und dem Turnverein Rottenburg (TVR), gemeinsam ein Beachvolleyballfeld im Bereich des Freizeitparks "Schänzle" zu bauen.

Ausgangspunkt war der Antrag des TVR zur Bezuschussung eines Turniers mit internationaler Beteiligung, das im Sommer im Stadtgebiet ausgetragen wird. Man dachte von Seiten der TVR-Macher um Geschäftsführer Norbert Vollmer an einen Event, wie er bereits auf dem Marktplatz stattfand. Neher sah die Chance, die Stadtentwicklung im Bereich "Schänzle" weiter zu bringen. Er wollte lieber in bleibende Werte investieren, als nur eine einmalige Veranstaltung zu unterstützen. Er bat deshalb den TVR, zu prüfen, ob anstatt dem Marktplatz auch der Freizeitpark "Schänzle" in Frage käme und was es kostet, dort ein Beachvolleyballfeld zu installieren.

Obwohl der Marktplatz zentral liegt, hat er doch erhebliche Standortnachteile, führte Vollmer aus. Allein 600 Tonnen Sand dort hin zu karren und später wieder wegzuräumen, bedarf eines logistischen Großaufwandes. Mit Tribünen, Feldbegrenzung, Bewirtung und dergleichen sind da schnell 20 000 Euro "in den Sand gesetzt". Deshalb wurde die Idee, auf den Freizeitpark am Neckar auszuweichen, aufgenommen.

Zusammen mit Stefan Schneider, dem Verantwortlichen für das Beachvolleyballturnier, machte sich Vollmer an die Arbeit und stellte das Ergebnis den Gemeinderäten vor. Aus seiner Sicht ist es der nahezu perfekte Ort für die Großveranstaltung. Das Feld, das man anlegen möchte, könne dann auch von der Bevölkerung als Sportstätte genutzt werden. Zwischen Rollschuhplatz und Pavillon könnte ein großer Centre-Court entstehen und der Neckar biete eine Strandatmosphäre, schwärmte Vollmer, der schon weiterführende Ideen in Richtung Badesteg und Ähnlichem in der Schublade hat. Er denkt an eine kooperative Entwicklungsplanung zwischen Turnverein, Stadt und WLSB. Die beiden letzteren übernehmen die Kosten, der TVR liefert das Know-How und stemmt die Organisation. Insgesamt soll das Ganze etwa 90 000 Euro kosten. Der WLSB übernimmt voraussichtlich 27 000 Euro und bei der Stadt verbleiben geschätzte 63 000 Euro hängen. Dazu kämen laufende Unterhaltskosten.

Aktuell wird die Grünanlage von Hundebesitzern zum Gassi-Gehen mit ihren Vierbeinern und dadurch als Hundeklo genutzt oder von Menschen, die dort abhängen und Sachbeschädigung begehen, so die Bilanz von TVR und Stadtverwaltung.

Allein für 12 500 Euro habe man Anfang des Jahres zerstörte Lampen erneuert, informierte Bürgermeister Volker Derbogen. Durch den Bau der Sportanlage entstehe ein Mehrwert für die Bevölkerung und eine erhebliche Steigerung der Aufenthaltsqualität, sind sich sowohl Planer als auch Stadtverwaltung einig.