Finanzen: Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg zieht positive Bilanz zu den vergangenen acht Monaten

Sonnige Zeiten erlebt derzeit die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg. So ist derzeit etwa aufgrund der Nullzinsphase ein Rekordwachstum bei den Baudarlehen zu verzeichnen. Auch bei den Kundenkrediten erreichte die Bank in den vergangenen acht Monaten ein erfreuliches Ergebnis.

Rottenburg. Insgesamt wuchsen die Kundenkredite in diesem Zeitraum um 4,5 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die privaten Kredite 1,15 Milliarden Euro. Das Volumen der neu zugesagten privaten Baufinanzierungen war in den vergangenen acht Monaten so hoch wie nie zuvor. Angesichts der historisch niedrigen Darlehenszinsen sei der Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum für viele Kunden sehr interessant, berichtete Vorstandssprecher Jörg Stahl. Auch als Kapitalanlage mit Rendite-Aussichten seien Immobilien eine echte Alternative zu traditionellen Geldanlagen.

Als Investor für Wohnbauprojekte tut sich die Volksbank ebenfalls hervor. Ziel sei es, angesichts der angespannten Wohnungsmarktsituation Wohnraum zu schaffen, darunter auch Mietwohnraum. Konnte die Bank in Nagold Projekte dieser Art forcieren, sucht sie andererseits in Rottenburg händeringend nach geeigneten Flächen in der Kernstadt. Insgesamt wurden für die Schaffung von neuem Wohnraum 50 Millionen für die Herrenberg-Nagold-Rottenburg zur Verfügung gestellt. Auch in Herrenberg konnten bereits konkrete Projekte umgesetzt werden.

Die Gäu-Neckar-Hausverwaltung als Tochter der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg hat sich zum größten Hausverwalter in der Region entwickelt. Sie betreut derzeit rund 3000 Wohneinheiten.

Zur Frage, ob es in den kommenden Jahren Filialschließungen geben wird, antwortete Stahl, dass er hierzu weder ja noch nein sagen könne. Eine Neuerung wird es allerdings geben: Im sanierten und umgestalteten Bahnhofsgebäude in Rottenburg soll eine Servicestelle installiert werden. Die derzeitige Stelle in der Ehinger Straße beim Kaufland wird dann geschlossen. Dort gab es vor allem Probleme wegen immer wieder aufkommendem Müll in dem Areal.

Dividende auf Geschäftsanteile wird voraussichtlich drei Prozent betragen

Mit der aktuellen Geschäftsentwicklung sei man zufrieden, hieß es aus dem Vorstand der Bank. Es zeichne sich ein gutes Geschäftsjahr ab. Kundenkredite und Einlagen der Kunden steigen, das Immobiliengeschäft boomt – hier kann die Nachfrage nach geeigneten Objekten oftmals nicht befriedigt werden. Voraussichtlich wird es wieder eine Dividende auf Geschäftsanteile in Höhe von drei Prozent geben. Vor etlichen Jahren wurden auch schon mal fünf Prozent ausgeschüttet. Doch die Niedrigzinsphase wirft eben auch hier ihre Schatten. "Solange Mario Draghi der Europäischen Zentralbank vorsteht, wird es hier auch keine Änderung geben", erklärte Stahl.

Die Volksbank habe sich in den vergangenen Jahren gesund geschrumpft – neben den drei Hauptstellen in Herrenberg, Nagold und Rottenburg gibt es noch zwölf Geschäftsstellen und 32 Selbstbedienungsstellen mit Serviceautomaten. Die Mitarbeiterzahl hingegen sei gestiegen, da die Bank auf solide und professionelle Beratung vor Ort setzt.

Doch im digitalen Zeitalter kann sich die Volksbank der Digitalisierung nicht verschließen. Man sei auf dem Weg zur "Omnikanalbank", soll heißen, dass es neben Online-Bankgeschäften auch persönliche Beratung gibt. Für Senioren wird sogar insbesondere im ländlichen Bereich ein Bringservice für Bargeld oder andere Bankgeschäfte angeboten.

Die Firmenkredite wuchsen um fünf Prozent auf 619 Millionen Euro. Die Bank kann aufgrund ihrer Größe auch größere Unternehmen in der Region bei ihren Investitionen unterstützen, erklärte Vorstandsmitglied Maximilian Binzer. Die Vorteile des Zinstiefs würden sich aber auch andere Firmenkunden über einen längeren Zeitraum sichern.

Die betreuten Kundengelder stiegen ebenfalls – von 2,3 auf rund 2,4 Milliarden Euro. Jeden Monat würden die Kunden der Volksbank ungefähr weitere zehn Millionen ansparen. Die Anlagen auf Kundendepots hingegen blieben aufgrund von Kursrückgängen nurmehr weiterhin konstant. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität sei bei vielen Kunden weiterhin ausgeprägt, hieß es.

Die Bank bietet Goldanlagen, Fonds, Aktien und Sachwerte. Die Dienstleistungstochter Fischer Versicherungsmakler entwickelte sich ebenfalls positiv. Hier gab es eine 20-prozentige Steigerung bei den Sachversicherungen im laufenden Jahr.