Ferienprogramm: 15 Teilnehmer kommen verschiedenen Tieren auf der "Kalkwerkfarm" ganz nah / Einmalige Hühner

Das Kinderferienprogramm im oberen Gäu läuft derzeit auf vollen Touren und mit dabei ist natürlich auch Jule Grammer. Auf ihrer "Kalkwerkfarm" betreut sie während der Ferien an verschiedenen Tagen drei Stunden lang rund 60 Kinder.

Rottenburg-Ergenzingen. Im "Gärtle", so heißt das Gewann im Ergenzinger Westen, ist Grammer vor rund vier Jahren heimisch geworden und hält dort Ziegen und Schafe, ein Pferd, ein Pony, einen Esel, einen "Muli", vier Katzen, Hasen und Hühner. Viele dieser Tiere, mit denen es die Halter vorher nicht allzu gut meinten, haben dort ein neues und gutes Zuhause gefunden und die Tiere danken es "Jule" auf besondere Art und Weise. Sie sind gegenüber den Menschen gutmütig, gesellig, zum Anfassen, einfach etwas Besonderes für Kinder.

Am Mittwochmorgen waren 15 Kinder des Ferienprogrammes zu Gast und für diese war zunächst das Herumtollen auf den Heuballen ein riesiges Vergnügen. Dann wurde "Jule", die im Übrigen auch eine Kooperation mit den Schulen betreibt, etwas energischer, es wurden Gruppen eingeteilt und schließlich ging es auf Exkursion. Zunächst zu den Plymouth-Rock-Hühnern, das sind Tiere die auf der sogenannten "Roten Liste" stehen und zumindest in Baden-Württemberg derzeit einmalig sind, dann weiter zu den Zwerghühnern, dann auf die Weide von Pferd, Pony und Esel und letztlich auch zu den beiden Rottenburger Mini-Hausschweinen "Joi" und "Eddi", die vorübergehend ebenfalls Gäste sind. Sie werden demnächst wieder abgeholt. Sie hatten bislang – man höre und staune – ihren Platz im Wohnzimmer ihres Halters.

Hühner sind schlichtweg der Renner

Natürlich durften die Kinder die Tiere nebenbei auch füttern, was besonderen Spaß machte. Den Kleineren unter ihnen hatten es vor allem die Hühner angetan, die ließen sich bereitwillig auf den Arm nehmen und futterten aus der Hand. Die Hühner seien bei Kindern schlichtweg der Renner, so Grammer. Viele von ihnen haben so ein Tier noch nie aus der Nähe gesehen, geschweige denn angefasst. Das Halten von Hühnern im Außenbereich sei nicht ganz so einfach sagte sie. Man muss sie vor dem Fuchs schützen. Ein solcher habe einmal in einer einzigen Nacht 24 Hühner und eine Gans getötet.

"Halt, stehen bleiben", hieß es dann an einem kleinen, angelegten Teich. Als man diesen vom Unkraut gereinigt habe, sei festgestellt worden, dass er sich mit wimmelndem Leben gefüllt habe, so Grammer. Unter anderem sei dieser Teich nun von Molchen und einer Froschmama bewohnt. "Wenn ihr jetzt geduldig seid, dann seht ihr ein Tier", meinte Grammer. Das waren die Kinder aber natürlich nicht, denn schließlich warteten noch die Schafe und Ziegen auf sie. Letztere erwiesen sich dann doch als etwas frech und flößten der kleinen Rasselbande Respekt ein. Ausgenommen davon war "Pepper", eine Therapieziege, die einfach alles mit sich machen ließ. Sie ließ sich nach Herzenslust streicheln, das Fell kraulen und rannte den Kindern nach. "Ich habe mal tiergestützte Intervention studiert", sagte Grammer und weiter: "Diese Ziege wird auch bei Kindern eingesetzt, die Verhaltensängste offenbaren oder auch spastisch veranlagt sind."

Leuchtende Kinderaugen zeugten dann davon, dass diese Exkursion durch die kleine Tierwelt allen Beteiligten riesigen Spaß gemacht hat und zum Schluss durfte sich jedes Kind unter der fachkundigen Anleitung von "Jule" nach Indianerart einen Bogen nebst Pfeilen bauen.