Der Zusammenhalt ist da, wie in der Vesperkirche deutlich wurde Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Rottenburger Vesperkirche kümmert sich um bedürftige Menschen / Gelebte Solidarität / Noch bis zum 14. Februar geöffnet

Von Angela Baum

Rottenburg. "Kommt, es ist alles bereit" – so lautet das Motto der achten Vesperkirche, in der Ökumene gelebt wird. Die Helfer kommen aus allen drei Rottenburger Kirchengemeinden, und es gibt viel zu tun.

Kein Wunder, dass 130 fleißige Helfer mitwirken, um bedürftigen Menschen eine warme Mahlzeit anzubieten.

Doch die Vesperkirche ist mehr: Man trifft sich, redet miteinander, auf den Tischen stehen Kerzen und Getränke. Jeder ist willkommen, jeder darf ein mehrgängiges Menü genießen. Wenn man dies sonst haben wollte, müsste man ins Restaurant gehen – und dies können sich viele, die kommen, nicht leisten.

Auch ein Friseur bietet seine Hilfe an, kostenlos werden Haare geschnitten. Zudem gibt es offene Gesprächsangebote sowie eine Sozialberatung für den, der dies möchte. Beim Heimgehen kann sich der, der will, sogar noch einen Laib Brot mitnehmen, diese spendet ein Bäcker.

Über 150 Gäste am ersten Tag

Am ersten Tag kamen über 150 Gäste in die Rottenburger Vesperkirche. Es gab Flädlesuppe, Zürcher Geschnetzeltes und einen Nachtisch. Unter dem Schirm der evangelischen Kirchengemeinde findet die Vesperkirche statt, und am Sonntag begann sie mit einem großen Eröffnungsgottesdienst an den Tischen.

Gemeinsam wurde gebetet und gesungen, freute sich Heide Mattheis als Vorsitzende des Kirchengemeinderates. Noch bis zum 14. Februar öffnet die Vesperkirche ihre Türen in der kalten Jahreszeit. Ziel ist es, von Armut betroffenen Menschen, Alleinerziehenden oder Rentnern eine warme Mahlzeit zu bieten. Aber nicht nur das: Es geht auch um Zuspruch und menschliche Wärme. Essen und Trinken ist da zum Sattwerden und Genießen, sagt Heide Mattheis.

Und wer wenig hat, gibt in die Spendengläser am Ende wenig oder nichts, andere dafür geben mehr und unterstützen so die Solidarität untereinander. Leitmotiv ist es, den Gottesdienst aus den Kirchenbänken hinaus zu tragen in die Gemeinderäume.

Eingeladen sind alle: arm oder reich, evangelisch, katholisch oder auch muslimisch. Menschen unterschiedlicher Konfessionen sollen zusammen essen und trinken, gleich dem Motto: "Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht, dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut."