Auf reges Interesse ist die Führung mit Voler Seibel durch den ehemaligen Gutshof in Rosenfeld gestoßen. Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Volker Seibel führt durchs Römerbad / Gutshof an wichtiger Straße hat Reisende aufgenommen

Interessierte aus der Region sind der Einladung zur Führung durch das Römerbad im Gewann Steinmauern gefolgt. Die Führung eröffnete die Geschäftsführerin des Vereins Römerstraße Neckar-Alb-Aare, Christiane Frank.

Rosenfeld. "Technisch waren die Römer der damaligen Zeit weit voraus", so Volker Seibel bei seiner einführenden Worten in der historischen Stätte. Lang gediente Legionäre bekamen demnach eine Abfindung, und viele ließen sich in der Region nieder und gründeten mit diesem Geld einen Gutshof. Bis zu 1000 Gutshöfe sind laut Seibel in Baden-Württemberg bekannt. Für die Versorgung von Städten wie Rottweil waren Getreide, Erbsen und weitere landwirtschaftlichen Güter notwendig.

Die Römer gingen nach Seibels Ausführungen in den Jahren 69 bis 79 nach Christus über den Rhein und kamen in die Region. In nur wenigen Monaten wurden Straßen gebaut und diese, wenn immer möglich, nicht in Tälern angelegt.

Die Hauptverbindung Straßburg nach Augsburg war eine wichtige Achse, und so wurde der Gutshof in Rosenfeld laut Seibel vermutlich auch als "Motel" genutzt. Alle historischen Überlieferungen lassen vermuten, dass der Besitzer des Rosenfelder Gutshofs schnell reich wurde. Die Anlage bestand aus drei Gebäuden. Sicher konnte belegt werden, dass die Anlage erweitert wurde. Als Krönung wurde eine "Wellness-Oase" eingerichtet, wobei heute noch zu sehen ist, wo sich Kalt-, Heiß- und Schwitzbad befanden. Vermutlich hatte der Gutshofbesitzer bis zu 20 Mitarbeiter, welche für den Betrieb sorgten. Nur mit dem Einsatz von viel Holz konnte die Anlage betrieben werden. Der nahe gelegene Brunnen versorgte das Anwesen mit dem notwendigen Wasser.

Wie die Anlage erhalten werden konnte, schilderte Volker Seibel ebenfalls den interessierten Gästen. In den 1970er-Jahren wurde bei der Baulanderschließung die Anlage gefunden, und der Verein zur Förderung Rosenfelds erwarb zwei Bauplätze. Die Anlage wurde mit viel Aufwand in den jetzigen Zustand gebracht und eine rote Linie, welche quer durch das Gebäude läuft, lässt gut erkennen, wo sich die erhaltenen Mauern befinden und Ergänzung angebracht wurden.

Zirka 200 Jahre lang wurde die Anlage genutzt, bis die Germann über den Limes traten und die Römer sich in die heutige Schweiz zurückzogen. Schätze wurden damals schnell vergraben in der Hoffnung, dass die Römer wieder zurückkommen können. Werden solche Schätze mit Münzen heute noch gefunden, ist es für die Archäologen ein wertvoller Fund. Während der Zeit der Germanen verfiel das Anwesen.

Beeindruckt von vielen geschichtlichen Fakten hakten die Zuhörer mit einigen Fragen nach. Christiane Frank und auch Volker Seibel konnten den Gästen Antworten geben, und die Geschäftsführerin verwies auf die noch in diesem Jahr geplanten Veranstaltungen.