Erfrischend und sauber ist Trinkwasser, das aus dem Hahn sprudelt. Doch bis es soweit ist, muss viel Geld aufgewendet werden – das schlägt auf den Wasserpreis durch. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder-Bote

Rosenfelder Gemeinderat beschließt einstimmig Erhöhung des Kubikmeterpreises von 1,60 auf 1,80 Euro

Von Gert Ungureanu

Rosenfeld. Für Trinkwasser müssen die Rosenfelder ab dem 1. Januar tiefer in die Tasche greifen: Der Kubikmeter kostet dann 1,80 Euro – vorerst für ein Jahr. Den Beschlussvorschlag der Verwaltung, für die Jahre 2016 und 2017 einen Kubikmeterpreis von 1,90 Euro festzusetzen, hat der Gemeinderat auf Eis gelegt.

Letztmals war der Kubikmeterpreis für Trinkwasser im Jahr 2008 von 1,35 auf 1,60 Euro erhöht worden. Stadtkämmerer Jean-Rémy Planche erklärte, dass für die Berechnung der Wassergebühren für die kommenden drei Jahre ein jährlicher Wasserverbrauch von 255 000 Kubikmeter angesetzt worden sei. Berücksichtigt seien in der Kalkulation die Gewinne aus den Jahren 2010 und 2011 sowie die Verluste aus den Jahren 2012 und 2013. Allein im Jahr 2013 lag der Verlust bei mehr als 60 000 Euro. Mit berücksichtigt sind neben dem Fremdwasser, das eingekauft werden musste (rund 330 000 Euro) und den sonstigen Leistungen (114 500 Euro) auch Personalkosten in Höhe von 36 500 Euro. Knackpunkt ist die geringere Dividende aus den EnBW-Aktien: Laut Kämmerei macht das zehn Cent pro Kubikmeter Wasser aus.

Klaus May (Unabhängige Wählergemeinschaft) tat sich mit dem Vorschlag, den Kubikmeterpreis ab 2016 auf 1,90 Euro zu erhöhen, schwer: Davon würden auch kinderreiche Familien getroffen, sagte er und stellte den Antrag, die Erhöhung für das kommende Jahr zu beschließen und über die Folgejahre später zu diskutieren: "Vielleicht fallen die Kosten ja geringer aus."

Horst Lehmann (Freie Wähler) räumte ein, dass die Gebührenerhöhung unangenehm sei, dass er aber dem Vorschlag der Verwaltung folgen werde: "Wir bieten nicht das günstigste, aber auch nicht das teuerste Wasser an." Vergleichbare Gemeinden würden mehr als zwei Euro verlangen, auch die Grundgebühr sei höher, erklärte der Kämmerer. Luise Lohrmann (Freie Wähler) schlug vor, ähnlich wie in Stetten am kalten Markt eine Grundgebühr zu verlangen und den Wasserpreis niedriger zu halten. Bei 2400 Zählern könnte sich das für Wenigverbraucher rechnen. Hans Leidig (Unabhängige Wählergemeinschaft) vertrat die Ansicht, dass man um die Erhöhung nicht herumkommen werde. Es habe auch etwas Gutes: Es werde dazu führen, dass man in Zukunft noch vorsichtiger mit dem kostbarsten aller Lebensmittel umgehen und noch mehr sparen werde.

Bürgermeister Thomas Miller konnte sich nicht verkneifen, zu erwidern: "Wenn noch mehr gespart wird, dann wird das Wasser noch teurer." In Zusammenhang mit dem Vorschlag von Luise Lohrmann erklärte er, dass man eine Bemessungsgrundlage brauche: "In Stetten am kalten Markt wird das über den Zählerpreis umgelegt." Zum besseren Verständnis: Dort wird ein einheitlicher Zählerpreis von zehn Euro berechnet, und der Kubikmeter Wasser kostet 1,19 Euro.

Eine solche Änderung in der Gebührenkalkulation müsse man genau prüfen lassen, erklärte Miller. "Jeder Gebührenbescheid muss rechtlich abgesichert sein", bestätigte der Kämmerer. Das ging Michael Halter (Unabhängige Wählergemeinschaft) zu weit: Wozu eine externe Prüfung? Es gehe lediglich darum, die bisherige Kalkulation auf den Prüfstand zu stellen und "neue Wege zu gehen", sagte er. Horst Lehmann hatte inzwischen ausgerechnet, dass die vorgeschlagene Gebührenerhöhung in seinem Fall 14 Euro im Jahr ausmachen würde: "Das kann ich mittragen", erklärte er.

Die Erhöhung für 2015 auf 1,80 Euro pro Kubikmeter wurde daraufhin einstimmig beschlossen. Über die folgenden Jahre soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Unter anderem will die Verwaltung auch den Vorschlag von Luise Lohrmann prüfen.