Steht wieder leer: das Gasthaus Mömpel in Rosenfeld. Foto: Hertle

Potenzielle Pächter springen ab. Eigentümer bedauern Leerstand der Gaststätte in Stadtmitte.

Rosenfeld - Verwaist sind die Räume des Gasthauses Mömpel in zentraler Lage, mit Nebenzimmer und Terrasse. Pächter Joachim Maier ist nach nach knapp einem Jahr wieder abgesprungen. Ein Nachfolger ist derzeit nicht in Sicht.

Groß ist das Bedauern bei den Eigentümern des Gebäudes, Hans-Dieter Jetter und Wilhelm Müller. Ein Problem sei, so Müller, "zu wenig Umsatz durch zu wenig Gäste" gewesen. Deshalb habe man das Pachtverhältnis mit Maier "in gegenseitigem Einvernehmen" aufgelöst.

Dabei böte der "Mömpel" nach Ansicht von Müller ein großes Potenzial. "Vor Maiers Einzug ist alles renoviert worden, der Zustand ist top", so Müller. Einige Interessenten haben sich nach seinen Angaben das Lokal angeschaut, in dem Maier schwäbische Gerichte angeboten hat. Doch Verhandlungen hätten sich immer wieder zerschlagen.

Früher war Lokal voll

Auch Hausverwalterin Silvia Köhl-Jetter bedauert das Leerstehen des Gasthauses. Es könne aber nicht darum gehen, die Räume um jeden Preis zu belegen. Man sei Maier in der Pacht weit entgegen gekommen und habe sehr viel investiert. Ein Wirt einer solchen Gaststätte muss nach ihrer Ansicht eine hohe Qualität bei den Speisen bieten: "Gut bürgerliche Küche, frisch gekocht mit guten Zutaten."

In Rosenfeld könne man derzeit abends nur in einer Pizzeria weit weg von der Altstadt einkehren. Bei Maiers Vorgänger sei, so Köhl-Jetter, das Lokal voll gewesen. Doch habe der Wirt 2013 Insolvenz anmelden müssen. Die Hausverwalterin räumt ein, dass die Gastronomie eine schwierige Branche ist, wie die jüngsten Entwicklungen gerade im Raum Rosenfeld zeigten. Die "Sonne"-Wirtin Waltraud Meboldt habe Erfolg, trage sich aber mit dem Gedanken, aufzuhören. Eigentümer Martin Raible aus Binsdorf ist noch auf der Suche nach einem Käufer für das Dorfgasthaus.

"Warten und Däumchen drehen, bis die Gasthaustür aufgeht und jemand kommt, reicht heute nicht aus", sagt Köhl-Jetter. Ideen und Angebote seien gefragt. Andererseits gingen jüngere Leute mittags immer seltener in einer Wirtschaft essen. Für schädlich hält sie die große Zahl an Vereinsfesten an den Wochenenden: "Das Geld zum Ausgeben hat man nur einmal."