In Rosenfelds Partnerstadt Moissy-Cramayel – hier das Rathaus – ist die Sozialistische Partei traditionell stark vertreten. Das hat sich bei den Wahlen zur Nationalversammlung aufs Neue gezeigt. Archiv-Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder-Bote

Partnerschaft: Erfolg setzt sich in Moissy-Cramayel fort / Für Ernst Schatz keine Überraschung

Nicht wirklich überraschend sind für Ernst Schatz, den Vorsitzenden des Fördervereins Städtepartnerschaft, die Ergebnisse der Wahlen in Moissy-Cramayel.

Rosenfeld/Moissy-Cramayel. Während bei der Präsidentenwahl in der Partnerstadt Jean-Luc Mélenchon, der Kopf der linken Bewegung "La France Insoumise" (übersetzt: Das aufmüpfige Frankreich), vor dem siegreichen Emmanuel Macron lag, setzte sich beim ersten Durchgang der Parlamentswahlen Amandine Rubinelli, Kandidatin von Macrons Partei "La France En Marche", vor Olivier Faure (Sozialistische Partei).

Bei der zweiten Runde tauschten die Bewerber die Plätze: Olivier Faure zieht mit 59,3 Prozent der abgegebenen und gültigen Stimmen als einer von 29 Abgeordneten der Sozialisten wiederum in die "Assemblée Nationale" ein, während Rubinelli auf 40,6 Prozent kommt. Faure, Jurist und Politikwissenschaftler, ist seit 2012 Abgeordneter und seit 2016 Vorsitzender der Fraktion der Sozialisten in der Nationalversammlung.

Zahl der Wähler geht drastisch zurück

Die Wahlbeteiligung in Moissy-Cramayel beträgt in der zweiten Runde der Wahlen lediglich 36,6 Prozent, der Anteil der Nichtwähler liegt bei 63,4 Prozent; bei der ersten Runde waren es noch 59,2 Prozent. 3,4 Prozent der Wähler haben aus Protest leere Stimmzettel abgegeben.

Die Sozialistische Partei (PS) stellt seit Jahren die Mehrheit im Stadtrat von Moissy-Cramayel und den Bürgermeister: Auf Jean-Jacques Fournier folgte seine Ehefrau Line Magne. Schatz erklärt den Wahlerfolg der PS damit, dass sich Moissy-Cramayel im Département Seine-et-Marne im Großraum Paris von einer Gemeinde mit rund 3000 Einwohnern in 30 Jahren zu einer Stadt mit rund 17 000 Einwohnern entwickelt habe. Die meisten arbeiten laut Schatz in Firmen im Raum Paris, etliche zum Mindestlohn in den großen Logistikzentren bei Moissy-Cramayel. "Die wählen denjenigen, der ihnen ein besseres Leben verspricht", meint Schatz. In Moissy-Cramayel seien die Sozialisten vorne, anderswo der rechtsextreme Front National. Dessen Kandidat hatte beim ersten Durchgang der Parlamentswahl rund 13 Prozent der Stimmen bekommen, der Bewerber von "La France Insoumise" 15,8 Prozent.

Komitee-Vorsitzender kommt zu Besuch

Doch auf ganz Frankreich bezogen steht auch für Schatz fest, dass die bisher führende "politische Klasse" und besonders die Republikaner und Sozialisten eine derbe Niederlage kassiert hätten.

Für ihn ist klar: "Die Städtepartnerschaft ändert sich nicht." Die gegenseitigen Besuche und Treffen in Rosenfeld und Moissy-Cramayel werden weitergehen. Philippe Frackiewicz, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees von Moissy-Cramayel, wird am Sonntag zum Rosenmarkt in Rosenfeld erwartet.