Wahre Energieschleudern sind Altstadthäuser – sofern sie nicht saniert sind wie das Ursulahaus und das Rathaus. Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Quartierskonzept: Künftiger Rosenfelder Gemeinderat und Ortsvorsteher legen Projekte zum Energiesparen fest

Das mit Zuschüssen der KfW-Bank geförderte Quartierskonzept in Rosenfeld soll nach dem Willen der Verantwortlichen nach Vorlage des Abschlussberichts nicht nur Papier bleiben.

Rosenfeld. Angestrebt wird durch dieses Konzept eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs. Nach Datenerhebung und Auswertung soll es nun an die Umsetzung gehen.

Das Gebiet, für welches das Quartierskonzept durch die Energieagenturen Zollernalb und Karlsruhe sowie die IBS Ingenieurgesellschaft entwickelt worden ist, umfasst den größten Teil der Rosenfelder Kernstadt und den Bereich bis zur Fischermühle. Es sind viele ältere Gebäude vorhanden, zumeist beheizt per Ölzentralheizung, Nachtspeicheröfen und mit einer Zusatzbeheizung durch Kachel- oder Kaminöfen. In einigen Gebäuden sind Pelletsheizungen, Fotovoltaik- oder Solarthermieanlagen installiert.

Eine Besonderheit Rosenfelds ist das Nahwärmenetz, das 27 Gebäude versorgt. Die Stadt hat auch mit der Netze BW einen Gas-Konzessionsvertrag abgeschlossen, damit eine Gasversorgung aufgebaut werden kann.

Nach Ansicht der Energie-Experten könnte der Gesamtenergieeinsatz im Quartier durch eine ganzheitliche Sanierung um die Hälfte reduziert werden. Dazu gehören eine Dämmung von Wänden und Decken, neue Fenster, der Austausch veralteter Heizkessel und der Einbau einer Solarthermieanlage.

Mit den Ortsvorstehern und der Stadtverwaltung sind nach Angaben von Jochen Schäfenacker von der Energieagentur Zollernalb rund 60 Maßnahmen entwickelt worden, die umgesetzt werden könnten. Welche das sein werden und wann dies geschieht, solle der neue Gemeinderat diskutieren und entscheiden, sagt Schäfenacker. Dieser wird im Juli verpflichtet.

Ein Projekt ist nach seinen Angaben bereits gestartet: ein Blockheizkraftwerk für mehrere Gebäude in der Fischermühle. Mini-Blockheizkraftwerke seien auch in Einfamilienhäusern einsetzbar.

Die weiteren Schritte in Fortsetzung des Quartierskonzepts werden wiederum von der KfW-Bank gefördert, nämlich mit 65 Prozent im Rahmen des Sanierungsmanagements. Ein Ergebnis ist auch ein internetbasierter Infrastrukturplaner, in den Gebäudedaten, demografische Struktur und Potenziale eingepflegt sind.

Nun werde die Energieagentur auf interessierte Bürger zugehen, sagt Schäfenacker. Diese hätten auch bisher schon die Möglichkeit zu Beratungsgesprächen mit Mitarbeitern der Energieagentur.

Für Jochen Schäfenacker ist es beispielsweise denkbar, im Industriegebiet Rosenfeld-West Abwärme aus Betrieben in das Wärmenetz einzuspeisen und verstärkt Fotovoltaik und Solarthermie einzusetzen. Auch in den Stadtteilen gibt es nach Ansicht der Experten Möglichkeiten, verstärkt erneuerbare Energiequellen zu nutzen.