Einen Schrank, der aus dem früheren Gasthaus "Zur Sonne" stammte, hat der Ebinger Martin Sauter (Mitte) der Stadt Rosenfeld übergeben. Das Möbel ist nun im Heinrich-Blickle-Museum zu sehen. Foto: Stadt Rosenfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Schrank aus dem 18. Jahrhundert kehrt von Albstadt nach Rosenfeld zurück

Einen Schrank mit wechselvoller Geschichte hat das Albstädter Ehepaar Marijke und Martin Sauter der Stadt Rosenfeld übergeben. Damit schließt sich ein Kreis.

Rosenfeld. Im Beisein von Reinhold Blickle, Ute Fischer-Stepper und Heiner Stepper, der beiden Stadtführer Wolfram Fischer und Volker Seibel sowie Bürgermeister Thomas Miller fand die Übergabe statt. Dieser Schrank, zwischen 1780 und 1800 hergestellt, gehörte laut Sauter zum Inventar des Rosenfelder Gasthauses "Zur Sonne". Beim Stadtbrand von 1868 wurde er, schon angesengt, in letzter Minute gerettet. Nicht weniger dramatisch gestaltete sich die gleichzeitige Rettung der 92-jährigen Anna Maria Fischer aus den Flammen: In Sauters Familie wurde erzählt, dass die Hochbetagte in ihrem Lehnstuhl sitzend aus dem brennenden Haus getragen worden sei.

Vier Jahre später kam der Schrank als Hochzeitsgut nach Ebingen, wo der Rotgerber Johannes Linder und Mathilde, geborene Fischer, Tochter des Rosenfelder Sonnenwirts Konrad Fischer und seiner Frau Dorothea, heirateten. In der Ebinger Familie Linder blieb das Möbel bis in die 1960er Jahre. Über Martin Sauters Mutter Ruth Sauter, geborene Linder, eine Enkeltochter des Johannes Linder, kam der Schrank zu Sauter.

Nach Abstimmung mit den beiden Stadtführern und mit Zustimmung von Reinhold Blickle wurde der Schrank in das Heinrich-Blickle-Museum im Fruchtkasten gebracht. Das Museum mit dem von Jürgen Läubin restaurierten Modell der Altstadt von Rosenfeld ist der Ausgangspunkt oder das Ziel von Stadtführungen. Nun gibt es für die Stadtführer einen "Zeitzeugen" zur Geschichte um den Stadtbrand von 1868.

Ute Fischer-Stepper hat dabei auch dem Stadtarchiv das Original des Fotos vom Rosenfelder Stadtbrand 1868 übergeben.