Judith Prappacher wird in einer Schule des Kinderhilfswerks Lima mitarbeiten (rechts Alexander Winkler). Foto: May Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: 18-Jährige wird für ein halbes Jahr nach Lima in eine Schule ausgesandt

Rosenfeld. Judith Prappacher ist am vergangenen Sonntagabend im Gottesdienst für ihre Aufgabe im Kinderhilfswerk in Peru ausgesandt worden. Ein halbes Jahr lang wird die Abiturientin in einer Schule für Kinder in großen Not helfen.

Der in der Arche in der Pfingsthalde geplante Gottesdienst im Grünen war witterungsbedingt in die Stadtkirche verlegt worden. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort "Hoffnung unterm Regenbogen für Menschen und Tiere". In der Lesung verlas Ulrike Wössner einen Text von der Sintflut. Pfarrer Bernd Hofmann griff auch dieses Thema in der Predigt auf, wobei Noah Menschen und Tiere ein Jahr lang in der Arche geschützt von den Fluten überleben lassen habe. Hofmann zeigte auch Bilder der steinernen Arche in der Pfingsthalde, die Udo Rabsch erstellt hat. Ebenfalls erläuterte der Pfarrer die Säulen, die in der Nähe der Arche aufgestellt sind. Eine Säule ist Jesus gewidmet und zeigt, wie Jesus mit den Kindern spricht.

Der Gottesdienst wurde vom Posaunenchor Kleiner Heuberg unter der Leitung von Eva Völkle feierlich umrahmt. Zu Gast war Alexander Winkler vom Kinderhilfswerk Lima. Er erläuterte die Arbeit in einer Schule in der Hauptstadt von Peru, wo nur ganz arme Kinder aufgenommen werden. Von 3 bis 17 Jahren können die Kinder laut Winkler zuerst in den Kindergarten und danach in die Schule gehen und dort sogar das Abitur machen. In der christlichen Schule, in der insgesamt 1500 Kinder aufgenommen werden, gibt es täglich zwei Mahlzeiten. Ebenfalls ist die ärztliche Versorgung für die Kinder gewährleistet. Viele Kinder kommen nach den Worten Winklers in den Armenvierteln in Lima zur Welt. Sie lebten auf Müllhalden und hätten keine Chance, eine Schule zu besuchen und somit diesem Elend zu entkommen.

Ebenfalls waren drei Mitglieder von dieser Schule im Gottesdienst zu Gast, eine Lehrerin sowie zwei Abschlussschüler. Um ein Stück vom Leben in Peru aufzuzeigen gaben die drei Peruaner einen Erntedank-Tanz zum Besten.

Am Ende des Gottesdienstes sandten Pfarrer Bernd Hofmann und Alexander Winkler Judith Prappacher für ihre Aufgabe in dieser Schule aus.

"Gerne sehe ich dieser großen Aufgabe in Lima entgegen", so die Isingerin, sie freue sich auch auf die Unterstützung der Gemeinde im Gebet. Als große Herausforderung sieht es die 18-Jährige, in der Großstadt Lima mit zehn Millionen Einwohnern zurecht zu kommen. Gebe es doch einzelne Stadtteile, welche die Größe von Stuttgart haben. Am kommenden Freitag startet ihr Flug über 11 000 Kilometer Entfernung nach Südamerika.