Einen Schritt weiter ist der Bebauungsplan für das Gebiet zwischen Turm- und Hauptstraße in Brittheim. Archiv-Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Bebauungsplan "Turmstraße" aufgestellt

Rosenfeld-Brittheim (lh). Gegen die Stimme von Bürgermeister Thomas Miller hat sich der Gemeinderat mehrheitlich für die Variante mit sieben Bauplätzen des Bebauungsplans "Turmstraße" in Brittheim ausgesprochen.

Die Redner überboten sich mit Lob, dass in Brittheim das viel beschworene Postulat der Innenentwicklung zu gelingen scheine. Mehrere marode Bauernhäuser und Schuppen waren in der Nähe der Kirche abgerissen worden, nachdem es der Stadtverwaltung in jahrelangen Verhandlungen gelungen war, die Grundstücke zu erwerben. Neben der Variante 1 mit sechs Grundstücken, welche die Stadtverwaltung bevorzugt hat, ist aus der Variante 2 mit sieben Bauplätzen und einer Stichstraße eine weitere Version 2a entwickelt worden, die aber den Tausch eines Grundstücks bedingt: Das Verfahren ist laut Miller noch nicht abgeschlossen – die Stadt tausche ein lastenfreies Grundstück ein und bestehe im Gegenzug ebenfalls auf einem Grundstück ohne Lasten. Der Ortschaftsrat Brittheim hatte sich im Dezember für die Variante 2a ausgesprochen.

Gebhard Gfrörer vom gleichnamigen Empfinger Ingenieurbüro stellte den Räten nochmals den Bebauungsplan vor. Demnach entstehen Baugrundstücke zwischen 500 und 800 Quadratmetern. Nicht störendes Gewerbe ist zulässig, aber nicht Vergnügungsstätten. Der Plan sieht Häuser mit zwei Vollgeschossen mit einer Traufhöhe von 6,50 und einer Maximalhöhe von 8,50 Metern vor. Die Dachform kann frei gewählt werden. Obligatorisch sollen hingegen Zisternen auf jedem Grundstück sein, die das Regenwasser aufnehmen.

Deutlich unterscheiden sich die Erschließungskosten, die wiederum Auswirkungen auf die Bauplatzpreise haben. Bei Variante 1 rechnet Gfrörer mit Ausgaben von 513 723 Euro, bei Variante 2a mit 631 396 Euro. Demzufolge kostet ein Quadratmeter bei Variante 1 rund 115 Euro, bei Variante 2a 135 Euro. Nachteile von Variante 1 sind relativ lange und teure Wege bei den östlichen Grundstücken und, wie Luise Lohrmann anmerkte, drei gefährliche Zufahrten von der Hauptstraße aus.

Warum der Bürgermeister dann die Variante 1 vorgeschlagen habe, wollte Horst Lehmann wissen. Millers Begründung: die höheren Erschließungskosten und Bauplatzpreise, die Stichstraße und der noch ungeklärte Grundstückstausch. Bedenken bestünden, so Miller, auch wegen der Notwendigkeit, einen Stellplatz für Abfallbehälter anzulegen. Doch erhalte die Stadt einen Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum.

Der Bebauungsplan "Turmstraße" wird wegen des Stichworts Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren abgewickelt. Die notwendige Anhörung der Behörden und "Träger öffentlicher Belange" kann hingegen erst stattfinden, wenn der Grundstückstausch vollzogen ist.