Die Mitarbeiter des Forsts schildern Kommunalvertretern und Interessierten auf einem Rundgang die Lage im Wald. Foto: May

Baumart verschwindet möglicherweise ganz aus Stadtwald. Kommune plant mit Gewinn von 130.000 Euro.

Rosenfeld - Bestand, Zuwachs und Ernte: Beim traditionellen Waldbesuch mit anschließender Waldhaushaltssitzung informierten Vertreter des Forsts über den Lage im Rosenfelder Wald.

Bürgermeister Thomas Miller konnte neben den Kommunalvertretern und einigen Gästen auch Vertreter des Forstamts begrüßen: Fachbereichsleiter Michael Kaufmann, die Revierförster Rolf Benzing und Stephan Kneer sowie den Praktikanten Julius Folland.

An mehreren Stationen im verschneiten Kirnbergwald zeigten die vier Forst-Vertreter die aktuelle Situation im Stadtwald auf. Die knapp 1050 Hektar des Stadtwaldes seien in 52 Distrikte eingeteilt, berichtete Kaufmann. 80 Prozent des Waldes bestünden derzeit aus Nadelbäumen wie Fichte und Tanne, dahinter folgten die Kiefer und die Laubbäume.

Das Fortsamt verwaltet ebenfalls den Staatswald mit rund 380 Hektar und berät und betreut überdies Privatwaldbesitzer. Das Ziel und der rote Faden der Arbeit: eine naturnahe Bewirtschaftung, verbunden mit einer natürlichen Naturverjüngung.

Im Kirnbergwald herrschen gute Bedingungen

Man lege einen großen Wert auf eine gesunde Balance im Wald, sagte Kaufmann. Dabei soll die Tanne zukünftig mehr Gewicht bekommen, weil sie gegenüber der Fichte einige Vorteile habe. Aktuell stehen pro Hektar durchschnittlich 330 Vorratsfestmeter im städtischen Wald, wobei ein Zuwachs von circa elf Vorratsfestmetern im Jahr zu beobachten ist. Der Vorschlag von der Forsteinrichtung ist es, im Durchschnitt acht Vorratsfestmeter jährlich zu ernten.

Erneut waren das Alt- und Totholz-Konzept und die Frage nach der passende Art des Eingriffs in den Wald bei der Ernte wichtige Themen bei dem Waldrundgang. Sorgen macht weiterhin das Eschensterben. Bedingt durch einen Pilz gibt es ein Eschetriebsterben, das möglicherweise diese Baumart aus dem heimischen Stadtwald vollständig verschwinden lassen wird.

Detailliert informierte Rolf Benzing über den Bestand und Zuwachs im Kirnbergwald. Vorteile habe der Anbau im Nordhang, so der Revierförster, da es hier bessere Bedingungen für das Wachstum im Wald gebe.

In der anschließenden Waldsitzung im Gasthaus "Unser Lamm" in Bickelsberg konnte Kaufmann die vorläufigen Zahlen des Waldhaushalts 2014 erläutern. Bei einem Einschlag von 8462 Festmeter konnte ein Holzerlös von 613.000 Euro eingefahren werden. Nach dem Abzug der Erntekosten und allen weiteren Aufwendungen liegt der Gewinn bei rund 300.000 Euro.

Im Haushaltsplan 2015 steht eine Nutzung von 8190 Festmeter. Bei stabilen Holzpreisen und nicht eintretendem Käferbefall wird mit einem Erlös von 511.000 Euro gerechnet, wobei am Ende nach Abzug der Kosten ein Gewinn von rund 130.000 Euro prognostiziert wird.

Forstbereichsleiter Kaufmann informierte auch über das aktuell laufende Verfahren beim Bundeskartellamt zur Rundholzvermarktung. Zwar sei das Ende des Verfahrens noch nicht absehbar, jedoch werde es Veränderungen bei den bisherigen Verantwortlichkeiten des Forstes geben, so Kaufmann.

Bürgermeister Thomas Miller lobte abschließend die erfolgreiche Arbeit des Forstamts im Stadtwald in Rosenfeld. Oft werde der Stadtwald, welcher mehrfach ausgezeichnet wurde, als Vorzeigeprojekt betrachtet und von Studenten und Kommunalvertretern besucht.