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Leidringer Ortschaftsrat besucht Gedenkstätte auf dem Hartmannsweilerkopf

Im Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens für Frieden und Versöhnung in Europa hat die gemeinsame Studienfahrt des Ortschaftsrats und der evangelischen Kirchengemeinde Leidringen gestanden.

Rosenfeld-Leidringen. Früh morgens trafen sich am vergangenen Sonntag 30 Interessierte im Vogtshof. Ziel war der 956 Meter hohe Hartmannsweilerkopf im Elsass, welcher bis heute "Menschenfresserberg" genannt wird. In einer der wohl sinnlosesten Schlachten des Ersten Weltkriegs mussten zwischen Dezember 1914 und Mitte 1916 viele tausend Menschen auf diesem Berg ihr Leben lassen.

Nach der Begrüßung im neuen Historial begab sich die Gruppe auf eine eindrückliche, drei Stunden lange Führung. Im monumentalen Nationaldenkmal besichtigten die Leidringer unter anderem die Krypta, in welcher sich auch ein Massengrab mit vielen unbekannten Soldaten befindet. Besonders aufreibend war im Anschluss die Begehung des Schlachtfeldes mit den immer noch vorhandenen Laufgängen und Schützengräben. Der Weg war gesäumt von übrig gebliebenem Stacheldraht und vielen Granattrichtern.

Deutsche und französische Linien waren teilweise kaum 30 Meter voneinander entfernt. Kaum vorstellbar war für die Besucher, wie die Soldaten leiden mussten, sicherlich oft unfreiwillig in den Krieg geschickt, bei teilweise minus 20 Grad Celsius und nur unzureichend mit Kleidung sowie Lebensmitteln versorgt.

Aus "Erbfeinden" sind nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich Freunde geworden. Alle Teilnehmer der Informationsfahrt waren sich einig, dass man diese Freundschaft beschützen müsse und dass es sich lohne, sich für ein friedliches Europa einzusetzen, gerade in der heutigen Zeit des aufkeimenden Separatismus und Nationalismus.

Bei der Rückfahrt legten die Leidringer auf halber Strecke einen Zwischenstopp bei der Privatsektkellerei Geldermann in Breisach ein, wo eine Führung durch die Gewölbekeller stattfand. Der Abschluss fand in gemütlicher Runde im "Leidringer Stüble" statt, wo die Eindrücke der Informationsfahrt nochmals ausgetauscht wurden.