Heimatgeschichte: Mehrheit des Rosenfelder Gemeinderats befürwortet Zuschuss für Zwingerturm
Nun kann es mit der Restaurierung des Rosenfelder Zwingerturms voran gehen: Der Gemeinderat hat mit 14 Stimmen gegen eine mehrheitlich beschlossen, dass die Stadt einen großen Zuschuss dafür gewährt.
Rosenfeld. Lange habe man für das Bauwerk aus dem Jahr 1479 nichts getan, erinnerte Bürgermeister Thomas Miller vor der Abstimmung. "Jetzt muss man einmal Geld in die Hand nehmen", fand er.
Planungen laufen seit elf Jahren
Der Turm sei "eine bauhistorische Kostbarkeit", sagte Gemeinderat Hans Leidig, über die manch andere Stadt froh wäre. Er erinnerte daran, dass die Planungen des Vereins zur Förderung Rosenfelds, den Turm am nordwestlichen Rand der Altstadt für die Öffentlichkeit begehbar zu machen, bereits seit elf Jahren liefen. Seit 2013 liege die denkmalschutzrechtliche Genehmigung für die Restaurierung vor.
Inzwischen habe der Verein auch eine Zusage für Fördergelder des Landesamts für Denkmalpflege in Höhe von 34 900 Euro – zusätzlich mit rund 20 000 Euro gesammelten Spenden. Um die geschätzten Kosten von rund 180 000 Euro zu decken, will Rosenfeld weitere 130 000 Euro aus der Stadtkasse zuschießen.
Mit dem "gut angelegten Geld" schaffe man für die Stadt einen Mehrwert, sagte Gemeinderat Leidig: Die mittelalterliche Befestigung werde dadurch "erlebbar". Volker Seibel ergänzte: "Die historische Altstadt ist unser Kapital. Dafür müssen wir etwas tun."
Fördergeld muss abgerufen werden
Luise Lohrmann behielt allerdings die Stadtteile im Blick: Elf Jahre seien eigentlich keine lange Zeit, wenn man sehe, wie lange andere Projekte dort schon in der Warteschlange ständen. Ob denn das bewilligte Fördergeld verfalle, wenn es nicht abgerufen werde? Das bejahte Bürgermeister Miller: Der Förderverein müsse jetzt mit den Planungen loslegen, damit 2019 tatsächlich die Instandsetzung beginnen könne.
Der Zwingerturm war einst Teil der Rosenfelder Stadtbefestigung. Sein Kellergeschoss wurde bis ins vergangene Jahr hin von der Feuerwehr als Wasserreservoir genutzt. Formal wird das historische Bauwerk nach der Restaurierung dem Verein zur Förderung Rosenfelds gehören.
