Foto: rawpixel/Pixabay

Gehalt für Arbeitnehmer bis September gesichert. Trendwende auch mit neuem Sudhaus nicht geschafft.

Rosenfeld - Die Brauerei Lehner hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte der Insolvenzverwalter des Traditionsunternehmens am Dienstagabend mit.

Bereits am Freitag habe die Geschäftsleitung des Rosenfelder Unternehmens Brauerei Lehner mit 17 Mitarbeitern beim Amtsgericht Hechingen Insolvenzantrag gestellt. Die Fortführung des Geschäftsbetriebes sei im vollen Umfang sichergestellt. Die Mitarbeiter erhalten ihre Löhne über das Insolvenzgeld. 

Die Brauerei produziert schon seit fast 90 Jahren oft preisgekrönte Biere für die Region. Sie ist eine der letzten Privatbrauereien im Zollernalbkreis. Aufgrund "sinkender Einnahmen, künftiger Investitionsbedarfe und einem umkämpften Markt mit starker Konkurrenz", habe das Unternehmen in den letzten Monaten erhebliche Verluste verzeichnet, die jetzt zur drohenden Zahlungsunfähigkeit geführt hätten, heißt es in der Mitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Axel Kulas aus Stuttgart.

Erst 2018 wurde mit Hilfe vieler privater Investoren über Genussrechte das neue Sudhaus in Betrieb genommen. Diese erste Maßnahme habe allerdings nicht ausgereicht, um die Trendwende zu schaffen. Der Brauereibetrieb werde trotz des eingeleiteten Insolvenzverfahrens in vollem Umfang weitergeführt. Von Seiten der Brauerei heißt es, dass sämtliche Bestellungen in der gewohnten Qualität termingerecht ausgeliefert werden.

Auch alle gebuchten Feste und Veranstaltungen werden beliefert - so etwa der nächste Woche stattfindende Kultursommer in Balingen. Das berichtete der vom Amtsgericht bestellte, vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Axel Kulas.

Die Mitarbeiter wurden auf einer Betriebsversammlung bereits darüber informiert, dass ihre Löhne jedenfalls bis Ende September durch das staatliche Insolvenzgeld gesichert sind. "Wir haben eine hochmotivierte Belegschaft und preisgekrönte Produkte, so dass ich zuversichtlich bin, einen Investor zum Erhalt des Standortes in den nächsten Monaten zu finden", so Kulas.

Die ersten Reaktionen der Kunden und Lieferanten, die das Traditionsunternehmen weiter unterstützen wollen, würden zudem optimistisch stimmen.