Holger Hunger (Inula, von links), Alexander Schindler (Gemeinde Rust), Annette Hog (Gemeinde Ringsheim), Bürgermeister Kai-Achim Klare (Rust), Bürgermeister Pascal Weber (Ringsheim) und Försterin Jasmin Ebernau (Rust) freuen sich über den gemeinsamen Biotopverbund. Foto: Biotopverbund

Ringsheim und Rust haben einen gemeinsame Biotopverbund gegründet. Dessen Ziel ist es Lebensräume von Tieren und Pflanzen miteinander zu verknüpfen. Alexander Schindler vom Umweltamt Rust obliegt die Leitung.

„Der Schutz unserer Lebensräume darf nicht an den Gemeindegrenzen halt machen. Es bedarf vielmehr ein Netzwerk der Natur“. Dieser Grundüberzeugung der Landesregierung Baden-Württemberg haben sich Ringsheim und Rust angeschlossen und gemeinsam einen interkommunalen Biotopverbund gegründet.

Ein Biotopverbund hat das Ziel, Lebensräume von Tieren und Pflanzen miteinander zu verknüpfen, so dass diese wandern und sich genetisch austauschen können.

Mit dem Zusammenschluss von Ringsheim und Rust reihen sich beiden Gemeinden in die landesweite Biotopverbundsplanung ein, die vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft auf den Weg gebracht wurde, so die Gemeinde Rust.

Lebens- und Naturräume werden durch menschliche Eingriffe getrennt

Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf der Verbindung von Lebens- und Naturräumen, die durch menschliche Eingriffe voneinander getrennt wurden.

„Als ein konkretes Beispiel ist zwischen unseren beiden Gemeinden die Autobahn zu nennen, die für Tiere eine Barriere darstellt. Hier möchten wir uns überlegen, wie Biotope aufgewertet oder miteinander verknüpft werden können, beispielsweise durch Wildwechselkorridore“, erklärt Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber ein Ziel des Biotopverbunds.

Alle Betroffenen sollen sich austauschen

Für die Biotopverbundsplanung haben sich die beiden Gemeinden das Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse (Inula) aus Freiburg sowie den Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis mit ins Boot geholt.

Gemeinsam mit dieser ökologischen Expertise wollen Ringsheim und Rust Kartierungen erstellen, um zu analysieren, wo weitere Biotope angelegt werden können.

Die Projektsteuerung liegt dabei beim Umweltamt der Gemeinde Rust unter der Leitung von Alexander Schindler.

Ringsheim und Rust möchten auch Biotopverbund gemeinsam gestalten

Ein weiteres Bestreben des Biotopverbunds sei es, alle ökologischen Fachbehörden gemeinsam mit den Landwirten, Jägern und Fischern an einen Tisch zu holen, um über Herausforderungen bei den entsprechenden Tätigkeiten zu sprechen, erklärt Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare.

„Unser Ziel sollte ein möglichst unbürokratischer Austausch zwischen all denjenigen sein, die zu einem nachhaltigen und ausgewogenen Fortbestehen der Artenvielfalt beitragen“, so Klare. In einem ersten Schritt wird es im Naturzentrum Rheinauen einen Infoabend geben.

„Die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Ringsheim und Rust hat sich schon bei vielen Themen wie beispielsweise beim ÖPNV, der Wasserversorgung oder dem Tourismus bewährt. Wir freuen uns, nun auch bei der Biotopverbundsplanung gemeinsam an einem Strang zu ziehen“, so die beiden Bürgermeister Weber und Klare unisono.