Die Furtwangenerin Nadinde Weinauge (hinten) deklassierte ihre Gegnerinnen regelreicht. Finalistin Viviane Herda (KSV Witten) schulterte sie sogar. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringen: Die Furtwangerin meldet sich mit dem deutschen Titel eindrucksvoll zurück

Für den Südbadischen Ringerverband (SBRV) lohnte sich der Abstecher ins nordbadische Bruchsal, wo im Sportzentrum die Deutschen Freistilmeister bei den Frauen und Männern ermittelt wurden.

Drei Meistertitel durch Nadine Weinauge (KSK Furtwangen), Manuel Wolfer (RG Hausen-Zell) und Alexander Semisorow (RV Rümmngen), dazu zwei Bronze-Medaillen und Platz zwei der Länderwertung lautete die ausgezeichnete Bilanz.

Nach ihrem verletzungsbedingten Fehlen im Vorjahr meldete sich die Furtwangerin Nadine Weinauge (63 kg) nicht nur eindrucksvoll zurück, sie deklassierte ihre Gegnerinnen regelrecht. Im Viertelfinale schulterte sie Eva Ritter (SV Weingarten) und im Halbfinale ließ sie Luzie Manzke (RSV Frankfurt/Oder) mit 10:0 abblitzen. Auch im Finale hatte Viviane Herda (KSV Witten) keine Chance und lag frühzeitig auf den Schultern. Es war Weinauges dritter Titel bei den Frauen nach 2014 und 2015.

Bei den Männern setzte sich Vorjahresmeister Manuel Wolfer bis 61 kg erneut souverän durch. Er gab in allen vier Kämpfen keinen technischen Punkt ab, auch nicht im Finale gegen Enes Akbulut (ASV Hof), den er mit 10:0 aus den Angeln hob. Ebenso war Alexander Semisorow bis 65 kg eine Klasse für sich. Er war durch drei technische Überlegenheitssiege ins Finale eingezogen und ließ Vorjahres-Vize Niklas Dorn (KSC Hösbach) beim 5:1-Sieg keine Chance. Für Semisorow war es nach 2013 und 2014 der dritte Männertitel.

Pech hatte Marius Weiss vom SV Triberg. Trotz guter Leistung verlor der Wasserfallringer seinen Auftaktkampf gegen den späteren 86 kg-Finalisten Benedikt Argstatter (SC Anger) mit 2:6. Über die Hoffnungsrunde eröffnete sich Weiss durch einen 9:2-Punktsieg über Alexander Hast (RV Haibach) die Chance auf Bronze, die ihm gegen Schaman Kasomov (AC Mülheim/Rhein) beim 3:3 aufgrund der kleineren Wertung verwehrt blieb. Weiss bestätigte am Ende mit Rang fünf sein gutes Vorjahresergebnis.

Weit von Bronze entfernt war hingegen Timo Moosmann (KSV Tennenbronn). Er hatte kein gutes Los erwischt und traf zum Auftakt auf Titelfavorit Semisorow, dem er sich 0:11 geschlagen geben musste. Mut machte jedoch die Sicherheit, über die Hoffnungsrunde noch ins kleine Finale zu kommen. Dabei bewies der Tennenbronner Kämpferqualitäten. Trotz eines 0:4-Rückstandes besiegte er William Stier (FC Aue) noch deutlich mit 14:5. Beim Griff nach Bronze war dann Dawid Wolny (TSV Gailbach) eine Nummer zu groß. Eine 0:10-Niederlage bedeutete Rang fünf.

Für eine herbe Enttäuschung sorgte hingegen der ehemalige Triberger und gebürtige Freiburger Michael Kaufmehl (TuS Adelhausen). Angetreten, um mit dem vierten Titel bis 86 kg in Serie Geschichte zu schreiben, endete dieses Vorhaben im Halbfinale unrühmlich. Trotz einer 4:2-Führung gegen Benjamin Sezgin (KSV Aalen) ließ sich Kaufmehl in den Schlusssekunden den Sieg samt Einzug ins Finale noch entreißen, in dem er 6:7 verlor.

In der Länderwertung der Männer belegte Südbaden mit 55 Punkten Platz zwei hinter Württemberg (60) und vor Bayern (51).