Andreas Miekeley, Neuzugang beim AV Sulgen Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: Personelle Verstärkungen lassen Regionalligisten optimistisch auf neue Wettkampfsaison schauen

Mit einem stark veränderten Kader startet der AV Sulgen am 8. September in seine zweite Regionalligasaison. Die beginnt gleich mit einem Kracher, dem Derby beim AB Aichhalden. Kurz vor Transferschluss Anfang Juni hat sich das Personalkarussell beim Regionalligisten AV Sulgen kräftig verändert.

Damit erhöhte sich die Zuversicht für einen Platz in der oberen Tabellenhälfte am Saisonende deutlich. Minimalziel bleibt jedoch der Klassenerhalt. Nachdem schon Ende 2017 feststand, dass Pierre Morhardt seinem Trainer Oliver Stich in Richtung SC Korb folgt, die Gebrüder Stumpe eine schöpferische Pause einlegen wollen, Philipp Bühler sich dem KSV Musberg angeschlossen und Stefan Moosmann ein Trainerengagement bei der RG Waldkirch-Kollnau angenommen hat, war die Vereinsführung zum Handeln aufgefordert. Zunächst galt es jedoch, einen neuen Trainer zu verpflichten.

Mit dem Tuttlinger Semih Bosyan, der sehr erfolgreich den AV Hardt und den KSV Gottmadingen coachte, wurde eine gute Lösung gefunden. Bosyan wird bei Bedarf auch die Ringerstiefel schnüren und in der ersten und zweiten Mannschaft aushelfen, wenn Not am Mann ist. Dass er in beiden Stilarten einsetzbar ist, macht ihn umso wertvoller.

Die Gespräche für Neuverpflichtungen verliefen dagegen äußerst schleppend und unbefriedigend und scheiterten überwiegend an den finanziellen Forderungen der Athleten. Aus diesem Grund wurde auch die Zusammenarbeit mit dem Georgier Nodar Egadze beendet, der in der vergangenen Saison nur einen Kampf verlor.

Für ihn wurde dessen Landsmann Tarnike Aladashvili verpflichtet, der im direkten Duell gegen Egadze im Finale der georgischen Meisterschaften mit 1:2 den Kürzeren zog. Dass der Deutsche Ringerbund (DRB) die Sperren gegen Athleten, die in der konkurrierenden Deutschen Ringerliga (DRL) auf die Matte gingen, inzwischen ausgesetzt hat, kam dem AV Sulgen entgegen. So kam es zur Verpflichtung von Pascal Koch vom ASV Nendingen. Die Kontakte bestanden schon zu Jahresbeginn, da war die Situation allerdings noch unklar. Er wird in den Gewichtsklassen 86kg und 98kg Freistil zum Einsatz kommen. Die Lücke im Schwergewicht werden Benjamin Lohrer (KSV Haslach/Freistil) und Andreas Miekeley (KSV Gottmadingen/griechisch-römisch) stopfen. Zu guter Letzt wurde für die 66kg-Klasse griechisch-römisch (Rückrunde) mit Giorgi Davitaia ein weiterer georgischer Top-Ringer unter Vertrag genommen.

Trotz der fünf Neuverpflichtungen wird der AV Sulgen zumindest die Vorrunde mit sieben Eigengewächsen bestreiten. Zudem soll Youngster Samuel Moosmann in der leichtesten Gewichtsklasse bis 57kg in der Regionalliga sein Debüt geben und ab und zu zum Einsatz kommen. Hans Rohrer, Vorsitzender des AV Sulgen, ist zuversichtlich, dass die Regionalliga in diesem Jahr nicht wieder zur Taktikliga verkommt, in der keiner in die Bundesliga aufsteigen will. "Oberligameister ASV Schorndorf wie auch der KSV Schriesheim haben ihren ohnehin starken Kader noch einmal deutlich verstärkt. Zusammen mit dem Vorjahresmeister TuS Adelhausen II sehe ich die Titelfavoriten", schätzt Rohrer.

Insgesamt erwartet der AVS-Boss eine überaus spannende Wettkampfrunde in der Regionalliga Baden-Württemberg, die mit den acht Derbys zwischen AV Sulgen, AB Aichhalden, KSV Tennenbronn und KSV Hofstetten die Sportarenen füllen und Werbung in eigener Sache betreiben werden. Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen bereits auf Hochtouren.

Nachdem bereits Ende März mit dem georgischen Nationaltrainer und früheren AVS-Aktiven Akaki Chachua sowie Tarnike Aladashvili ein vierwöchiges Sondertraining stattfand, werden die Sulgener Ringer vom 13. bis 15. Juli ein Trainingslager beim RC Wilisau in der Schweiz absolvieren. Da der Kader der AVS-Zweiten berufsbedingt sehr dünn ist, wurde ein freiwilliger Rückzug aus der Bezirksliga beantragt. Der Neubeginn in der Bezirksklasse soll es jugendlichen Ringern und Anfängern der Sulgener erleichtern, bei den Aktiven Fuß zu fassen.