Sandra Paruszewski nach ihrem Bronze-Gewinn in Budapest 2022 – jetzt könnte sie diesen Erfolg wiederholen. Foto: Caliskan

Bei der Europameisterschaft der Ringer steht Sandra Paruszewski vor der Wiederholung ihres Vorjahres-Erfolgs.

Am dritten Kampftag der Ringer-Europameisterschaften in der kroatischen Hauptstadt Zagreb hat sich die Schrambergerin Freistilspezialistin Sandra Paruszewski die Teilnahme am „kleinen Finale“ gesichert und darf am Donnerstagabend ab 18 Uhr um EM-Bronze kämpfen.

Keine Probleme in der Qualifikation

In der Klasse bis 59 Kilogramm ging es für die letztjährige Bronzemedaillengewinnerin, die in Freiburg wohnt und neben dem SV Sulgen auch für die SU Annen in Nordrhein-Westfalen auf die Matte geht, gut los. Die Britin Kelsey Barnes war bei Paruszewskis 11:0-Erfolg in der Qualifikation chancenlos.

Im Viertelfinale wartete jedoch Yuliia Tkach aus der Ukraine auf die Athletin des AV Sulgen. Paruszewski lieferte sich mit der derzeit in Topform befindlichen, aggressiv angreifenden Ukrainerin einen harten Fight auf Augenhöhe, musste aber in der ersten Hälfte zwei kleine Wertungen (ein und zwei Punkte) gegen sich hinnehmen.

Blutende Lippe und blutende Nase

Ein Zeichen für den verbissenen Fight waren zwei Unterbrechungen wegen Blutungen – bei Paruszewski war die Lippe in Mitleidenschaft gezogen, bei Tkach die Nase. Am Ende war Paruszewski die klar aktivere Ringerin, schaffte es jedoch nicht, das in Punkte umzusetzen, sondern musste sich im Gegenteil kurz vor Kampfende noch gegen eine weitere Wertung bei einem Konter von Tkach wehren. So zog die Schrambergerin am Ende mit 0:3 den Kürzeren.

Tkach macht den Weg zu Bronze frei

Da Tkach aber im Halbfinale mit einem klaren 10:0-Erfolg gegen Alyona Kolesnik (Aserbaidschan) ins Finale einzog, öffnet sich für Paruszewski der Weg in den Kampf um Bronze. Dort darf die Sulgenerin am Donnerstagabend um 18 Uhr gegen Kolesnik zeigen, was in ihr steckt. Und nachdem sie im Vorjahr in Budapest Bronze in der olympischen 57-Kilo-Klasse gewonnen hatte, könnte sie diesen Erfolg in der nächsthöheren Gewichtsklasse wiederholen.

Auch Elena Brugger greift ein

Übrigens hat Sandra Paruszewski mit der Adelhausenerin Elena Brugger die Gewichtsklasse „getauscht“. Brugger, die 2022 in Sofia Bronze in der 59-Kilo-Klasse gewonnen hatte, geht am Donnerstag in der 57-kg-Qualifikation gegen die Ungarin Anna Hella Szel an den Start. Keine leichte Aufgabe, denn Szel wird in der Rangliste auf Platz 13 geführt, Brugger – natürlich auch wegen ihres Gewichtsklassenwechsels – nur auf Rang 26. Bei einem Sieg wartet im Viertelfinale mit der an 8 gesetzten Aserbaidschanerin Zhala Aliyeva ebenfalls wieder Schwerstarbeit auf der Matte.