Sulgens früherer Ringer und Trainer Philipp Rohrer (links) war extra nach Georgien gereist, um die Unterschriften der Neuverpflichtungen des Regionalligisten AV Sulgen einzuholen. Foto: Herzog

Ringen: Drei weitere Neuverpflichtungen beim Regionalligisten. Vier Athleten verlassen den Verein.

Der Ringer-Kader des AV Sulgen für die dritte Regionalligasaison steht. Nach Valentin Lupu gibt es drei weitere Neuverpflichtungen, allesamt aus Georgien. Aber auch vier Abgänge.

Mit dem Griechisch-Römisch-Spezialisten Vasil Imerlishvili wird das Bosyan-Team die am 7. September beginnende Vorrunde beim SRC Viernheim in der Gewichtsklasse bis 130kg bestreiten. Der 28-Jährige wird Benjamin Lohrer ersetzten, der gesundheitsbedingt seine Karriere beendet hat. Imerlishvili wurde 2007 Jugend- und 2010 Junioren-Europameister und ist aktuell in seinem Heimatland die Nummer zwei im Schwergewicht.

In der Rückrunde, wenn im Schwergewicht Freistil gerungen wird, kommt dessen Landsmann Omar Gusoshvili zum Einsatz. Der U23 Europameister von 2014 bringt 120 Kilogramm auf die Waage. Trotzdem werden dem 27-Jährigen pfeilschnelle Beinangriffe nachgesagt.

Für die 80kg-Freistilklasse in der Vorrunde wurde außerdem Dmitri Basilashvili verpflichtet, der auch das Limit für die 75kg-Klasse bringen kann. Er gilt als hervorragender Freistil-Defensivkünstler, der mit spektakulärem Ringstil und gehöriger Portion Raffinesse die Gegner zum Verzweifeln und das Publikum in Entzücken bringt. Er ist 26 Jahre jung und holte sich 2014 den Titel des georgischen Meisters. Des Weiteren vertraut man beim AV Sulgen auf die Leistungen von Nika Tatuashvili (57kg/61kg) und Giorgi Davitaia (66kg greco). Verlassen werden den AV Sulgen Shota Glonti, Tornike Aladashvili, Nodar Egadze und David Stumpe.

Während es Glonti zum österreichischen KSK Klaus zieht, hat sich Stumpe, der im vergangenen Jahr eine schöpferische Pause einlegte, dem südbadischen Oberligisten KSV Gottmadingen angeschlossen. Die Ziele von Aladashvili und Egadze sind noch unbekannt.

Mit den insgesamt vier Georgiern hat die Mannschaft von AVS-Trainer Semih Bosyan zwar ein "Luxus-Problem", weil pro Wettkampf gleichzeitig nur zwei nichtdeutsche Ringer eingesetzt werden dürfen. Da im Schwergewicht aufgrund der bevorzugten Stilart und des Gewichts der Neuverpflichtungen ohnehin nicht beide Athleten gleichzeitig eingesetzt werden können, reduziert sich das Angebot auf die beiden Ausländerplätze auf drei Athleten.

Einen Vorteil darin sieht der AVS-Coach durchaus, "weil wir so für den Gegner schwieriger auszurechnen sind". In Aufsteiger ASV Ladenburg und dem SRC Viernheim sieht Bosyan die Favoriten auf die Meisterschaft in der Regionalliga. Hinter dem vorjährigen Titelaspiranten und Tabellendritten KSV Schriesheim setzt der Trainer ein dickes Fragezeichen, nachdem vier Leistungsträger die Nordbadener verlassen haben. Die Kader aller Regionalliga-Vereine können sich aber noch ändern, da für Neuverpflichtungen noch Zeit bis Anfang Juni bleibt. Vorfreude herrscht für die Derbys gegen den KSV Tennenbronn am 27. September (Rückkampf am 16. November) und den KSV Hofstetten am 22. November (Vorkampf 2. Oktober) jeweils in der Sulgener Festhalle.

Den ersten Heimkampf bestreitet der AV Sulgen am 14. September gegen Schriesheim. Die zweite Mannschaft des AV Sulgen wird als Dritter der ARGE-Bezirksklasse das Angebot annehmen und in die Bezirksliga aufsteigen. Ausschlaggebend war eine Lockerung der Mindestanzahl von Ringern, die beim ARGE-Staffeltag beschlossen wurde. Eine hochkarätige Verstärkung wird die erste Schülermannschaft mit Giorgi Chachua erhalten. Der zehnjährige Sohn des früheren Sulgener Gastringers Akaki Chachua wird im Herbst mit seiner Familie nach Deutschland ziehen, da dessen Vater ein Trainerengagement angenommen hat.