Unerwartet deutlich musste sich Daniel Eberhardt (links) vom AB Aichhalden gegen Luca Lehmann vom KSV Tennenbronn geschlagen geben. Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder Bote

Ringen: KSV Tennenbronn gewinnt überlegen mit 21:7 / Gäste ohne echte Chance

Auch im zweiten Derby der Regionalliga triumphiert der KSV Tennenbronn. Vor 650 Zuschauern wurde der AB Aichhalden mit 21:7 bezwungen und mit nur zwei Einzelsiegen erlebten die Gäste ein regelrechtes Fiasko.

"Voll im Plan" von KSV-Trainer Mathias Brenn war die Pausenführung mit 11:7 Punkten. Mit einem Einzelsieg Vorsprung sollte der Druck in der zweiten Hälfte rausgenommen werden. Aichhalden hatte seine beiden Ausländer, Radostin Shindov und Constantin Hutuleac, aufgeboten, gegen die man sich nichts ausrechnen konnte und somit kam gleich Edi Jung, der Jüngste im Tennenbronner Team, unter Erfolgszwang. Der blieb trotzdem ganz cool und brachte nach gut fünf Minuten mit einem Überlegenheitssieg gegen den ebenfalls jugendlichen Leon Liedgens den ersten Vierer aufs KSV-Konto. Dimitar Kumchev vermied mit seiner 0:11-Niederlage gegen den Hünen und Greco-Spezialisten Hutuleac den Vierer und erfüllte damit die Erwartungen.

Dagegen hatte Mathias Schondelmaier gegen Radostin Shindov nichts zu melden und musste sich schon nach 90 Sekunden geschlagen geben. Für Attacken in letzter Sekunde ist Miroslav Geshev bekannt und auch Andreas Trost konnte das nicht verhindern. Kurz vor der Pause und noch einmal kurz vor dem Schlussgong holte der Tennenbronner mit jeweils zwei Drehern den entscheidenden Vorsprung. Aichhaldens Ersatzmann Sebastian Rahner ging danach im Angriffswirbel von David Brenn unter, der in gut drei Minuten mit technischer Überlegenheit den angestrebten dritten KSV-Einzelsieg vor der Pause einbrachte.

Weder Tennenbronns noch Aichhaldens Ringer, Trainer und Fans hatten für möglich gehalten, dass in den letzten fünf Kämpfen nur noch der KSV -Grund zum Jubeln haben würde. Anstelle des erkrankten Roman Brüstle reaktivierte der ABA Frank Schwab, der gegen Jonas Schondelmaier im Vorjahr klarer Sieger blieb. Diesmal allerdings begegneten sich die beiden eine Klasse höher und im griechisch-römischen Stil, was dem Tennenbronner zu Gute kam. Schondelmaier hatte die größeren Kraftreserven und feierte mit einem deutlichen 8:3 seinen ersten Saisonsieg.

Mit einer perfekten taktischen Leistung blieb auch Matteo Lehmann Sieger gegen den starken Stefan Brugger. Bis in die letzte Minute war Lehmann mit zwei Punkten knapp in Führung und ließ sich durch den nun ungestüm angreifenden Aichhalder nicht aus der Ruhe bringen. Kurz vor Schluss holte der Tennenbronner noch eine weitere Zwei und damit einen Mannschaftspunkt mehr für den KSV. Mit diesen beiden nicht kalkulierbaren Siegen war eine Vorentscheidung zugunsten des KSV gefallen. Timo-Marcel Nagel ging gegen Pius Moosmann als Favorit auf die Matte und setzte die Akzente.

Gehandicapt durch starkes Nasenbluten und auch durch eine gute Abwehr des Aichhalder fiel sein Sieg "nur" 7:0 aus. Dafür setzte Luca Lehmann mit 13:1 einen Glanzpunkt gegen Daniel Eberhardt. Der machte zwar den ersten Punkt, fiel danach aber immer wieder auf die schnellen Beinangriffe des Tennenbronners herein. Zum Abschluss gab es noch ein Prestigeduell zwischen Fabian Reiner und Christian Bantle, das zwar unbedeutend war, aber trotzdem mit viel Einsatz geführt wurde. Reiner setzte auf Angriff und musste dabei zwei Konter einstecken, die dem Aichhalder vier Punkte einbrachten. Mit einer "Zwei" in der letzten Minute für Fabian Reiner ging aber auch der Schlusskampf zugunsten des KSV Tennenbronn aus.

Mathias Brenn (KSV Tennenbronn): "Gegen Weitenau-Wieslet haben wir letzte Woche nur 95 Prozent gebracht und deshalb knapp verloren. Unsere unsere Mannschaft hat sich im Derby als tolle Truppe gezeigt und mit 100 Prozent Leistung Aichhalden überrollt. Unser Gegner war stärker, wie das nackte Ergebnis vermuten lässt. Es ist toll, dass wir jetzt schon zwei Derbys gewonnen haben."

Lorenz Kopp (AB Aichhalden): "Tennenbronn hat einen Lauf gefunden, der nicht zu stoppen war. Allerdings sind wir auch durch Verletzungen und Krankheit geschwächt angetreten und ich musste zum Beispiel noch gestern Abend Frank Schwab reaktivieren, um uns in einer verkehrten Stilart zu helfen. Dass Christian Bantle mit Fabian Reiner ebenbürtig mitgehalten hat, gefiel mir an diesem schwarzen Tag am besten."