Auch in Tübingen und Reutlingen bleiben Kitas geschlossen. Foto: dpa-Zentralbild

Viele Eltern im Südwesten müssen in dieser Woche für ihren Nachwuchs alternative Betreuung suchen. Die Kita-Erzieherinnen legen für bessere Bedingungen ihre Arbeit nieder. Heute sind Reutlingen und Tübingen an der Reihe.

Tübingen - Die Warnstreiks an den Kitas haben am Mittwoch ihren Schwerpunkt in Tübingen und Reutlingen. In beiden Städten sollen jeweils rund 50 Einrichtungen wegen Arbeitsniederlegungen der Erzieherinnen geschlossen bleiben. Sie wollen damit die Forderung nach einer neuen Eingruppierung untermauern. Diese hat sich seit Anfang der 1990er Jahre trotz gestiegener Anforderungen an den Beruf nicht geändert. Die gewünschte neue Zuordnung von Tätigkeiten und Entgeltgruppe soll den bundesweit rund 240 000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst Einkommensverbesserungen von etwa 10 Prozent bringen.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte zuvor die Kita-Warnstreiks kritisiert und die Gewerkschaften zu inhaltlichen Verhandlungen aufgefordert. Die nächsten Verhandlungen im Tarifkonflikt für Beschäftigte in Sozial- und Erzieherberufen finden am kommenden Montag voraussichtlich in Münster statt.

Die Warnstreiks der Erzieherinnen laufen dann am Donnerstag auf einen Höhepunkt zu: Allein in Stuttgart werden 167 von 183 Kitas geschlossen bleiben. Neben der Landeshauptstadt sind Karlsruhe, Heilbronn, Crailsheim und Weinsberg an der Reihe.

Unterdessen sind wegen des festgefahrenen Tarifkonfliktes im öffentlichen Dienst der Länder neue Warnstreiks auch im Südwesten absehbar. Denn auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen endete am Dienstag in Potsdam ohne Ergebnis. Die Verhandlungen für die rund 800 000 Beschäftigten der Länder werden am 28. März fortgesetzt. Die Gewerkschaften fordern 5,5 Prozent mehr Geld und den Erhalt der betrieblichen Altersvorsorge. Am vergangenen Freitag waren rund 6500 Tarifangestellte landesweit für ihre Forderungen in den Ausstand getreten.