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Marbacher muss sich wegen versuchten Mordes verantworten - Liebes-Drama als Motiv.

Remseck - Mit mindestens fünf Schüssen aus einer russischen Tokarev-Pistole hat ein 44 Jahre alter Mann in einem Wohngebiet im Remsecker Stadtteil Hochberg auf vier Polizeibeamte gefeuert. Zum Glück verfehlten die Projektile allesamt ihr Ziel. Der in Marbach wohnende Schütze wurde nach kurzer Flucht gestellt.

Die von einem Anwohner alarmierte Polizei war am Montag gegen 19.45 Uhr in der Haldenstraße in Hochberg eingetroffen. Der Bürger hatte zum Telefon gegriffen, weil er einen mit einer Pistole bewaffneten Mann vor seinem Haus entdeckt hatte. Als die beiden vom Polizeirevier Kornwestheim entsandten Streifenwagen hielten und den aus Marbach stammenden Mann ansprachen, eröffnete der 44-Jährige sofort das Feuer.

Die vier Polizeibeamten mussten sich hinter einer Steinmauer und einem parkenden Auto verschanzen, um dem Kugelhagel aus der großkalibrigen Waffe zu entgehen. Erst als das Magazin leergeschossen war, warf der Mann die Pistole in ein Gebüsch und flüchtete in Richtung Friedhof. Er wurde von der Polizei bereits nach wenigen Minuten in der Hochdorfer Straße festgenommen. Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich bei dem in Norddeutschland geborenen 44-Jährigen um einen gelernten Fahrzeuglackierer mit Meisterbrief. Eine Berechtigung zum Besitz der für ihre Durchschlagskraft bekannten Armeepistole hatte der Mann laut dem Ludwigsburger Polizeisprecher Peter Widenhorn nicht.

Nach ersten Ermittlungen der Kriminaltechniker schlugen drei Projektile im Dach des am Straßenrand parkenden Wagens ein. Eine vierte Kugel zerschmetterte ein Seitenfenster des silberfarbenen Citroëns, hinter dem die Polizeibeamten eine Deckung gesucht hatten. Am Tatort fanden sich bei der Rekonstruktion des Vorfalls am Dienstag allerdings nur fünf Projektile aus der achtschüssigen Waffe - was mit den restlichen drei Kugeln ist, muss die Polizei noch klären.