Simone Held-Erhardt und Gabriele Weinrich (beide Schulamt Offenburg, von links) verabschiedeten Schulleiter Ralf Prantner (hier mit seiner Frau Heike) zusammen mit Bürgermeister Thomas Schneider. Die künftige Schulleiterin ist Melanie Knödler. Foto: Störr

Mit einer kunterbunten Abschiedsfeier ist Ralf Prantner als Grundschulleiter in Fischerbach verabschiedet worden. 26 Jahre lang leitete er die Geschicke der Fritz-Ullmann-Schule und wirkte dort im Gesamten 38 Jahre lang als Lehrer.

Fischerbach. Singend begrüßte die Schülerschar ihren Rektor: "Halli hallo, ihr lieben Leute, Herr Prantner – die Legende – er verlässt das Schulgelände." Als stellvertretende Schulleiterin erklärte Melanie Knödler: "Das allerwichtigste für Herrn Prantner und für uns – das sind die Kinder." Als "Legende" habe Ralf Prantner in seiner langen Dienstzeit als entscheidende Meilensteine das Schulprofil "Bewegte Schule" initiiert, die Sanierung der Grundschule begleitet und noch zu Lebzeiten Fritz Ullmanns dessen Namen mit der Schule verewigt.

Die Schüler trugen die Eigenheiten und besten Sprüche von Ralf Prantner äußerst unterhaltsam vor, stellten einen typischen Arbeitstag in vielen Kurzliedern dar und verabschiedeten sich schließlich zur Melodie von "Halleluja": "Tschüss, Herr Prantner!" Mit den verschiedenen Lied-Beiträgen gestaltete sich die zweistündige Feier sehr persönlich.

Offenburgs Schulamtsleiterin Gabriele Weinrich hatte ihre Rede auf Prantners Leidenschaft fürs Radfahren abgestimmt und befand im Hinblick auf den Schülerbeitrag: "Viele dieser Sprüche werden überdauern." In Sachen Bewegung und Mobilität gebe es kein herausragenderes Beispiel als Ralf Prantner, der den täglichen Arbeitsweg mit dem Rad zurückgelegt hatte.

Seit 2008 habe die Schule den Schwerpunkt Sport, die Grundschule sei von ihm seit 1996 mit viel Weitblick geleitet worden. "In den zurückliegenden Jahrzehnten hat die Fischerbacher Grundschule eine stabile Entwicklung durchlaufen", betonte Weinrich und verwies auf konstant etwa 70 Schüler in vier Klassen.

Freude war immer der Schwerpunkt beim Lernen

Kurz ging sie die berufliche Laufbahn Prantners durch. Als man ihm 1996 die Leitung der Schule übertrug sei sofort klar gewesen: Das war die richtige Entscheidung. Der grundsätzliche erzieherische Anspruch Prantners lasse sich in dem Zitat zusammenfassen: "Was wir mit Freude lernen, vergessen wir nicht mehr."

Bürgermeister Thomas Schneider erklärte, dass 45 Jahre als Grundschullehrer eine besondere Lebensleistung wären, weil man die Verantwortung für unzählige Kinder übernommen hätte. "Sie haben den Zeitpunkt zum Rückzug nicht nur am eigenen Ruhestand ausgemacht, sondern so lange gewartet, bis ihre Nachfolgerin sich auf die Stelle bewerben konnte", lobte der Bürgermeister.

Seitens des Personalrates hatte Steinachs Schulleiter Michael Mai zu jedem Buchstaben von Prantners Namen eine passende Eigenheit und kleine Anekdoten zu erzählen. Die Lehrer charakterisierte ihn anhand der Buchstaben seines Titels: Rektor Prantner.

Dieser zeigte sich am Ende tief beeindruckt von den überaus freundlichen Worten und Beiträgen, die Abschiedsfeier bewegte ihn mehr, als er selbst gedacht hatte. "Ich habe immer nur das gemacht, was ich immer wollte: Kinder ein Stück weit auf ihren Lebensweg vorbereiten."

Seitens des Elternbeirats berechnete Melanie Schöpf die Anzahl der von Ralf Prantner ausgestellten 1 972 Zeugnissen. Die gefahrenen Dienst-Kilometer auf dem Rad bezifferte sie mit 750 000 und betonte: "Sie haben Ihr Soll für den Umweltschutz erfüllt." 2004 habe er den ersten "Lebens-Lauf" initiiert, der seither im zweijährigen Turnus stattfindet und bisher 26 534 Euro für die gute Sache einbrachte. Pfarrer Christian Meyer betonte: "Sie haben tausenden von Kindern die Möglichkeit gegeben, in Liebe zu wachsen." Als Vertreter der Familie Ullmann bedankte sich Alexander Ullmann: "Fritz wäre stolz, was aus seinem Namen wurde und welchen ausgezeichneten Ruf die kleine Fischerbacher Schule in der Region genießt."